Gemeinde ist zur Heimat geworden

HEILIGKREUZ. Vor 40 Jahren auf der grünen Wiese inmitten eines Neubaugebietes in Heiligkreuz entstanden, ist die Christuskirche zum Zentrum evangelischen Kirchenlebens im Süden Triers geworden. Der dritte evangelische Pfarrbezirk wurde gegründet, und das Gotteshaus war 1963 die erste Kirche, die die Protestanten in Trier bauten.

Im Mittelpunkt des Grundstückes in der Trevererstraße steht die Christuskirche als Versammlungsort, sie umgebend die Gebäude des Gemeindezentrums. Seit 40 Jahren ist sie Anziehungspunkt für die Gläubigen, die nach wie vor für ein lebendiges Gemeindeleben sorgen, und der markante freistehende runde Glockenturm ist mittlerweile "zu einem Wahrzeichen von Heiligkreuz geworden", sagt Pfarrer Ulrich Dann.Großes Engagement für die Jugendarbeit

Seine Erinnerungen an die Anfänge des neu gegründeten Pfarrbezirkes sind untrennbar mit dem Namen Manfred Henke verbunden. Als Pfarrer war Henke damals maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Gemeindemitglieder sich schnell mit der Kirche und dem neuen Zentrum identifizierten.Da damals ins Heiligkreuzer Neubaugebiet oberhalb des Mattheiser Weihers viele junge Familien zogen, widmete sich Henke mit großem Engagement der Jugendarbeit. Durch den Konfirmanden-Unterricht gelang es ihm, Jugendkreise und -gruppen zu gründen sowie die Eltern einzubinden. Der angeschlossene Kindergarten bot dafür ebenfalls viel Potential. "Manfred Henke verkörperte damals eine moderne Art eines Pfarrers, und er hat sich immer dafür eingesetzt, die Gottesdienste auch mit Kindern jeden Alters zusammen zu feiern", so Ulrich Dann. Er selbst ist von Henke konfirmiert worden und war bereits als Jugendlicher in die Gemeinde eingebunden.Die Christuskirche steht aber noch in einem anderen Punkt für das fortschrittliche Miteinander. Denn von Beginn an war die ökumenische Arbeit ein Bestandteil des Selbstverständnisses von Pfarrer und Gemeinde. Zur Grundsteinlegung 1962 und der Einweihung 1963 kamen zahlreiche Vertreter der katholischen Kirche. Triers erster ökumenischer Gottesdienst wurde in der Christuskirche gefeiert. Daraus sind die ökumenischen Open-Air-Gottesdienste der sieben die Weiher umgebenden Gemeinden entstanden.Zur festen Institution ist neben dem Bemühen um Kinder und Jugendliche auch die "Senioren-Akademie in der Christuskirche" geworden, die von Senioren für jeden Interessierten organisiert wird. Die Veranstaltungsreihe umfasst Vorträge auf akademischem Niveau, die Referenten sind Dozenten der Uni Trier, Lehrer und überregionale Experten. Generationsübergreifend, neben der Gottesdienstarbeit, findet jährlich der "Treffpunkt Christuskirche" statt, das dreitägige Gemeindefest, bei dem vor allem der Flohmarkt die tragende Säule ist.Familiäre Atmosphäre

Mittlerweile ist die Gemeinde fest zusammengewachsen. "Es herrscht eine familiäre Atmosphäre, und die Menschen haben die Gemeinde als Heimat entdeckt", sagt Pfarrer Thomas Luxa. Er betreut seit einem halben Jahr den Pfarrbezirk. Doch da sich im Laufe von 40 Jahren auch die Strukturen verändert haben, arbeitet er mit den anderen Kollegen in einem Team. "Trotz des Wechsels der direkten Bezugspersonen bleibt bei den Menschen die Identifikation mit dem Haus", erklärt Luxa.Die Nachfolge Henkes anzutreten, ist für ihn nichts Lähmendes. Zwar habe es nach Henkes Weggang geknistert, aber die Teamarbeit funktioniert nun ohne Eifersüchteleien und Abstecken einer Rangordnung, so Pfarrer Dann. "Was sich bewährt hat, sollte man übernehmen. Man kann dennoch die eigenen Stärken einbringen. Die Gemeinde muss merken, dass neue Pfarrer etwas anders, aber mit der gleichen Liebe machen", sagt Thomas Luxa.

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