Gemeinsam Energie sparen

Energie sparen und damit auch das Klima schützen - ausgerechnet ein Energieversorger hat sich das nun auf die Fahne geschrieben. Die Stadtwerke Trier wollen mit einem regionalen Energieeffizienz-Netzwerk die Energiebilanz in Unternehmen deutlich senken.

 Freuen sich auf das Energieeffizienz-Netwerk Trier (von links): Hermann Weber (SWT), Bernhard Jochem (Fraunhofer Institut), Matthias Sommer (SWT) und Olaf Hornfeck (SWT). TV-Foto: Anita Lozina

Freuen sich auf das Energieeffizienz-Netwerk Trier (von links): Hermann Weber (SWT), Bernhard Jochem (Fraunhofer Institut), Matthias Sommer (SWT) und Olaf Hornfeck (SWT). TV-Foto: Anita Lozina

Trier. Oft fehlt es Betrieben am nötigen Wissen, wie sich kontinuierliche Energieeinsparungen verwirklichen lassen. Die Stadtwerke Trier (SWT) wollen das ändern: Im Rahmen des bundesweiten "30-Pilot-Netzwerke"-Projekts und gefördert vom Bundesministerium für Umwelt wollen sie ein regionales Netzwerk aus zehn bis 15 Unternehmen aufbauen, um zusammen ihre betriebliche Energiebilanz unter professioneller Anleitung zu verbessern.

Unter dem Namen "EEN (Energieeffizienz-Netzwerk) Trier" soll zunächst ein beratender Ingenieur über jedes Unternehmen einen Bericht des momentanen Zustands vorlegen. Anhand dessen wird ein mehrjähriges Ziel vorgeschlagen. Die Energievertreter der teilnehmenden Unternehmen treffen sich anschließend drei- bis viermal im Jahr. Dabei sollen Betriebsbegehungen aller Unternehmen stattfinden, ebenso wie Fachvorträge von Experten und ein intensiver Erfahrungsaustausch der Betriebe untereinander. SWT-Abteilungsleiter für Energiedienstleistungen, Hermann Weber, wird dabei als Moderator des Netzwerks eingesetzt.

Als erster Teilnehmer des Netzwerks steht das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier fest. SWT-Vertriebsleiter Matthias Sommer ist sich sicher, dass weitere Unternehmen bald folgen werden. Dass ausgerechnet ein Energieversorger als lokaler Initiator des Netzwerkes fungiert, sieht er nicht als Widerspruch. "Klimaschutz ist ein zentrales Thema für uns. In Anbetracht der steigenden Energiekosten und der Forderung der Europäischen Union, Energie einzusparen, wolle man "die Kunden bei einem verantwortungsvollen Energieeinsatz unterstützen und beraten".

Die Idee stamme aus der Schweiz, in der es derzeit etwa 70 dieser Netzwerke gebe. Die dortige Erfahrung stimme positiv, sagt Eberhard Jochem vom Initiator des Projekts, dem Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

"Die Energiekosten und CO{-2}-Emissionen der teilnehmenden Unternehmen sinken in drei bis vier Jahren in der Regel um etwa acht Prozent. Mittlerweile finanzieren sich die Netzwerke selbst, da die Betriebe erkannt haben: Es lohnt sich." In Rheinland-Pfalz gibt es bisher nur in Mainz ein solches Netzwerk. Extra 150 Großkunden werden demnächst von den SWT über das Angebot informiert werden. Interessierte Unternehmen können sich auch direkt bei den SWT melden. Die Voraussetzungen: Sie müssen jährliche Energiekosten von mindestens 150 000 Euro und höchstens 50 Millionen Euro nachweisen. Die Teilnahmekosten betragen für jedes Unternehmen bis zu 8000 Euro pro Jahr und werden bis zu einem Drittel vom Bundesministerium bezuschusst. Die Förderung dauert drei bis vier Jahre.

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