Gemeinsam gegen Armut

TRIER. Feierstunde im Kurfürstlichen Palais: Der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Josef Peter Mertes, überreichte Vertretern der Caritas und des Bistums Trier die Anerkennungsurkunde für deren gemeinsame Stiftung "Menschen in Not".

"Jetzt können wir anfangen zu arbeiten", meint Winfried Görgen, Vizedirektor des Caritas Diözesanverbandes Trier. Damit könne die am 6. Dezember gegründete Stiftung nun den finanziellen Grundstock ihrer Arbeit anlegen. Doch sie soll nicht nur von Caritas und Kirche alleine getragen werden, es sei auch möglich, andere Stiftungen eigenständig einzubringen. Auch Privatperson könnten Geld für soziale Zwecke investieren. "Menschen in Not" würde dann die Verwaltung übernehmen. Dies betont auch Caritas-Direktor Franz Josef Gebert. Wichtig sei, so Gebert weiter, eine längerfristige Unterstützung sozialer Projekte. Spenden seien zwar immer willkommen, doch um kontinuierliche Arbeit leisten zu können - beispielsweise Unterstützung einer Einrichtung für Obdachlose - sei eine geregelte Finanzierung unerlässlich. "Mit dieser Stiftung haben wir die Möglichkeit, nachhaltig auf verschiedene Notlagen zu reagieren", lautete Geberts Fazit. Allerdings werde "Menschen in Not" keine eigenen Projekte starten, sondern bestehende Projekte und Einrichtungen unterstützen. Das gelte sowohl für die Arbeit innerhalb des Bistums als auch für die Unterstützung von Projekten in der ganzen Welt. Dabei sei besonders wichtig, dass die Einrichtungen vor Ort Partner der Caritas und des Bistums seien, sagt Görgen. Nur so könne effektiv und nachhaltig geholfen werden. Das zeigt sich im Bereich Entwicklungshilfe besonders deutlich. Sonst könne es, wie schon in der Vergangenheit, zur Lieferung unbrauchbarer Hilfsgüter kommen. Doch genau so wie in der Ferne Unterstützung von Nöten ist, soll auch vor Ort geholfen werden. Das kann von Finanzierung einer Mitarbeiterstelle in einer sozialen Einrichtung bis zur Unterstützung von Pfarreiarbeit reichen.Zwei Millionen Euro Stiftungsvermögen

In den kommenden Jahren sollen insgesamt zwei Millionen Euro als Stiftungsvermögen angelegt werden - zu gleichen Teilen von der Caritas und dem Bistum. "Das Bistum wird dazu ausschließlich Kirchensteuermittel verwenden", betonte Generalvikar Werner Rössel. Er begrüßt, dass beide Organisationen einen gemeinsamen Weg beschreiten. "Vielerorts gibt es Stiftungen von Kirchen und Caritas, aber selten gemeinsame Projekte", so Rössel weiter. Selten sei die Bereitschaft, nichtstaatliche Hilfe zu organisieren, so groß gewesen wie heute, sagte ADD-Präsident Josef Peter Mertes. Allein 2004 seien fast 50 Stiftungen neu entstanden. Das Gute daran sei, so Mertes, dass dies zu kontinuierlichen Bedingungen für soziale Arbeit führe.

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