Gemeinsam geht's

Carl Orffs "Carmina Burana" gelten als populärstes Chorwerk der "Neuzeit”, aber auch als sehr anspruchsvolle Stücke. Dass sich ein Schul-Chor daran traut, ist eher selten. In Trier haben sich gleich zwei Schulen zusammengetan, um die sperrigen Gesänge auf die Bühne zu bringen.

 Ein Jahr Probenarbeit liegt hinter den Schülern. TV-Foto: Klaus Kimmling

Ein Jahr Probenarbeit liegt hinter den Schülern. TV-Foto: Klaus Kimmling

Trier. (DiL) Seit mehr als einem Jahr arbeiten Schüler, Eltern und Lehrer des Auguste-Viktoria- und des Max-Planck-Gymnasiums an dem schweren Brocken. Da braucht es einen langen Atem. Einige Schüler haben darüber sogar schon Abi gemacht - und machen trotzdem weiter mit, wie die Musiklehrer Sigrun Spies-Werle und Antonius Dewes nicht ohne Stolz berichten.

Die Pädagogin vom AVG und ihr Kollege vom MPG haben das Mammut-Projekt ausgeheckt und über alle Hindernisse geführt. Spies-Werle wird dirigieren, Dewes den Bariton-Part übernehmen. Jetzt endlich, eine Woche vor der Premiere, hat sich das Gefühl eingestellt, "dass wir das tatsächlich packen". Eine gemeinsame Probe-Woche an der Sauer hat die Sache mächtig vorangebracht. Und nun sollen 92 Mitwirkende das Publikum in die zu den "Carmina" gehörige Verzückung versetzen.

Viele der Schüler aus den Klassen 8 bis 13 kannten die Stücke nur aus der Werbung oder als iPhone-Klingelton. Um so spannender der Versuch, sie dafür zu begeistern. Und das in Zeiten, wo es für die Musik in der Schule "immer enger wird", wie Sigrun Spies-Werle registriert.

Da ist es praktisch, wenn man Unterstützer findet. Bei den Schulleitungen, bei den Eltern, bei Sponsoren. Und beim Studierendenwerk der Uni Trier, das den als Konzertraum tauglichen Speisesaal der Mensa in Schneidershof zur Verfügung stellt und logistisch hilft, wo es möglich ist.

Aber Glück muss man auch noch haben. Denn da war ja noch die Besetzung der Solisten. "Fragen kostet nix", dachten sich Dewes und Spies-Werle und klopften bei den Profis Eva Leonardy und Thomas Kiessling an. "Klar, singen wir Ihnen das", lautete die überraschende Antwort. Vorbildlicher Einsatz bei der musikalischen Nachwuchsförderung.

Die Option, auch noch ein großes Orchester zu verpflichten, hätte das Projekt endgültig überfordert. Aber das ahnte wohl auch schon der Komponist Carl Orff, als er die "Carmina" 1936 schrieb. Deshalb autorisierte er in den fünfziger Jahren eine Version für zwei Klaviere und fünf Schlagwerker, die sein Meisterschüler arrangiert hatte.

So gibt es am 25. (19 Uhr) und 27. September (18.30 Uhr) die "Carmina Burana" in einer Original-Orff-Version. Jeweils gut 400 Besucher finden in der FH-Mensa Platz - ganz schön ambitioniert. Karten sind im Vorverkauf bei den Schulsekretariaten von AVG und MPG, beim Musikhaus Kessler sowie dem Sekretariat des Studierendenwerkes an der FH erhältlich.

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