Gemeinsam stark

TRIER. Nach den ersten Anfängen 1983 im ehemaligen Pförtnerhäuschen des Mutterhauses hat sich viel getan bei der Trierer Krebsberatung. Mit einem Festakt wurde jetzt das zwanzigjährige Jubiläum gefeiert.

 Sabine Wolf, Leiterin der Krebsberatungsstelle Trier, erklärt ihre Aufgaben.Foto: Hans Michael Engelke

Sabine Wolf, Leiterin der Krebsberatungsstelle Trier, erklärt ihre Aufgaben.Foto: Hans Michael Engelke

Diagnose Krebs - für die erkrankten Menschen und ihre Angehörigen ein furchtbarer Schock. Zu den gesundheitlichen Ängsten der Betroffenen kommen häufig Existenzsorgen und Hilflosigkeit. Hier zu helfen hat sich die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz zur Aufgabe gemacht. Im vergangenen Jahr konnte die Gesellschaft auf ein halbes Jahrhundert erfolgreicher Arbeit zurückblicken.Gut 30 Jahre später wurde in Trier die zweite Beratungsstelle der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz eröffnet.Viel Lob für gute Arbeit

Im ehemaligen Pförtnerhäuschen des Mutterhauses der Borromäerinnen nahm die erste hauptamtliche Beraterin ihre Arbeit auf. Die räumliche Nähe zum Krankenhaus erleichterte auf der einen Seite die Arbeit, auf der anderen Seite erschien die psycho-soziale Beratung zu sehr an das Krankenhaus gekoppelt und nicht eigenständig. Heute befindet sich die Beratungsstelle in der Trierer Brotstraße.Zum zwanzigsten "Geburtstag" der Beratungsstelle Trier luden Professor Dr. Karlfried Schander und die Diplom-Pädagogin Sabine Wolf in das Kurfürstliche Palais. Schander, Vorsitzender der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz, begrüßte zahlreiche Gäste und dankte den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Beratungsstelle für ihre Aufbauarbeit. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hatte Oberbürgermeister Helmut Schröer übernommen. Schröer bezeichnete in seiner Begrüßungsrede die Beratungsstelle als "eine sehr wirkungsvolle und notwendige Einrichtung".Josef Peter Mertes, als Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion gleichzeitig Hausherr des Palais, sprach von seinen persönlichen Erfahrungen mit der heimtückischen Krankheit, er selber habe unter dem Krebs gelitten. "Deshalb halte ich Ihre Arbeit für sehr wertvoll und freue mich über 20 Jahre Krebsberatung in Trier", sagte der ADD-Präsident.Die persönlichen Kontakte pflegen

Die geschichtliche Entwicklung der rheinland-pfälzischen Krebsberatung stellte Geschäftsführer Wolfgang Neumann vor. 36 Beratungsstellen gebe es heute in Rheinland-Pfalz, im Jahr 2002 kam es zu über 14 000 Kontakten mit Betroffenen und deren Angehörigen, erklärte Neumann. Um zukünftige Anpassungen werde man nicht herumkommen, um das heutige Angebot aufrecht zu erhalten, werde man neue Wege finden müssen, betonte der Geschäftsführer.Wünsche für eine weitere erfolgreiche Arbeit kamen auch von Professor Dr. Michael Clemens. Der Chefarzt im Mutterhaus ist nebenher Mitglied des Förderbeirates der Trierer Krebsberatung. "Die Initiative lohnt sich", forderte Clemens die Zuhörer zur Mitgliedschaft in der Gesellschaft auf. Sabine Wolf, die Leiterin der Trierer Stelle, schilderte in ihrem Beitrag nochmals die Aufgaben der Beratungsstelle. Neben der psycho-sozialen Beratung sind heute Aufklärung und Prävention ebenso dazu gekommen wie die Vernetzung der Dienste und Einrichtungen, die mit krebskranken Menschen arbeiten.Die Einrichtung und Teilnahme an Arbeitskreisen, die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen, die Initiierung neuer Gruppen, Öffentlichkeitsarbeit und nicht zuletzt Spenden zu sammeln gehören zu den Aufgaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort. "Sie dürfen stolz darauf sein, Ihre Arbeit kann sich sehen lassen", lobte Diplom-Psychologe Dr. Gerhard Strittmatter die Trierer Beratungsstelle. Er bescheinigte der psycho-sozialen Beratung ein hohes Maß an Verantwortung.Die Trierer Beratungsstelle unterstützt vor, während und nach der stationären Behandlung bei ambulanten Therapien, Behördengängen und der Klärung von Rechtsfragen. Gespräche zur Krankheitsbewältigung und verschiedene Gruppenangebote werden angeboten, alle Angebote sind kostenfrei.Die Beratungsstelle für Tumorkranke und Angehörige in der Brotstraße 53 ist von Montag bis Freitag von 9.00 bis 13.00 Uhr geöffnet, Telefon 0651/40551.Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.krebsgesellschaft-rlp.de.

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