Trier-Heiligkreuz. "Sie hat ihre Arbeit sehr gerne gemacht, mit Phantasie und Leidenschaft", sagt Superintendent Christoph Pistorius im Gemeindesaal der Christuskirche zur feierlichen Verabschiedung von Erzieherin Waltraut Bertz. Er muss es wissen: Mitte der 60er Jahre war sie seine "Tante Waltraut", die für ihn und seine Kindergartenfreunde im Wiechernhaus unvergessliche Puppenfeste organisierte."Wir durften alle unsere Puppen und Kuscheltiere mitbringen, dann haben wir Tischdekoration gebastelt und sie bewirtet", erinnert sich Pistorius gerne.Auch die Kinder der evangelischen Kindertagesstätte Christuskirche wissen diese Feste zu schätzen: Hier hat Waltraut Bertz in den vergangenen Jahren gearbeitet. Nun geht sie in den wohlverdienten Ruhestand - nicht ohne den Kindern zu versprechen, sich einmal wieder sehen zu lassen, um ihnen Märchen vorzulesen oder ihre Web-Arbeiten zu vervollständigen. "Sie ist eine sehr bescheidene und ehrliche Frau", sagt Pfarrer Thomas Luxa, der eine Tochter bei ihr im Kindergarten hat. Lieber mit Kindern arbeiten als Chefin sein

Luxa: "Sie tut Dinge aus tiefem Herzen und mit fester Überzeugung. Und sie liebt Kinder über alles." So verzichtete Waltraut Bertz trotz zahlreicher Fortbildungen auf einen leitenden Posten, um unmittelbar mit den Kindern arbeiten zu können. "Sie ist unheimlich liebenswert, sie verkörpert die guten alten Werte und Tugenden", schwärmt Leiterin Esther Borkam. Sie habe den Kindern gern Wissen vermittelt, Bibel- und Theaterarbeit gemacht, sogar mit ihnen gezaubert. Als Ruheständlerin möchte sich Waltraut Bertz ehrenamtlich in der evangelischen Gemeinde engagieren, etwa beim Frauenfrühstück. Auch ihre vielen Interessen werden ihr die Zeit nicht lang werden lassen: Sie liest gern Krimis, geht ins Theater, sammelt Märchenbücher und Teddys, reist gerne ans Meer - und hat sich für zwei Volkshochschulkurse eingeschrieben.