Genießen im Sitzen, statt Menü im Vorbeiflug

Sterneköche und Spitzensekte sind geblieben, Lounge-Sofas, DJ und Cocktail-Theke dagegen neu: Beim "Schäumenden Rokoko", der Auftaktveranstaltung zum Wein- und Gourmetfestival, geht's in diesem Jahr modern zu.

 250 Mal acht Gänge: Der kulinarische Genuss steht beim „Schäumenden Rokoko“ trotz neuem Konzept im Vordergrund. TV-Foto: Archiv/Anke Pipke

250 Mal acht Gänge: Der kulinarische Genuss steht beim „Schäumenden Rokoko“ trotz neuem Konzept im Vordergrund. TV-Foto: Archiv/Anke Pipke

Trier. Zum zehnten Mal knallen am 28. März zum Auftakt des jährlichen Wein- und Gourmetfestival im Kurfürstlichen Palais die Sektkorken zum Sternemenü. Zum Geburtstag wird vieles anders: Das legendäre "Flying-Diner", bei dem der Stehgesellschaft aus 250 Gästen die Menü-Gänge quasi im "Vorbeiflug" von einem ganzen Schwarm perfekter Servicekräfte auf handlichen Tellern gereicht wurden, gibt's nicht mehr. "Wir wollten die Arbeit der Köche besser erlebbar machen", erklärt Ansgar Schmitz, Geschäftsführer des veranstaltenden Moselwein e.V. An vier Küchenständen im Foyer des Palais bereiten die Sterneköche Wolfgang Becker ("Becker's", Trier), Alexander Oos (Wein- und Tafelhaus Trittenheim), Alexander Kunz (St. Wendel) und, neu im Team, Renato Favaro aus dem luxemburgischen Esch-sur-Alzette - acht Gänge zu. Doppelt so viele, wie in den neun Jahren zuvor, in denen die Köche versteckt in einem großen Zelt das Menü zubereiteten. Diesmal können sich die Gäste die kulinarischen Kreationen direkt an den Ständen reichen lassen. "Dabei können sich dann nette Gespräche ergeben über das, was man auf dem Teller hat", erklärt Schmitz. Der Olewiger Sternekoch Wolfgang Becker hatte die Idee für das neue Konzept, zu dem auch die farbige Illumination des Palais von außen und innen gehört. Statt einer Jazz-Band wird ein DJ für Lounge-Musik sorgen. Im oberen Saal werden schicke Sofas und Sessel aufgebaut - und damit zum ersten Mal echte Sitzgelegenheiten geboten. Zu späterer Stunde öffnet eine Cocktail-Bar, die die in den letzten Jahren relativ früh endende Veranstaltung in die Nacht verlängern soll. Geblieben ist, dass die besten Sektkellereien der Region im Treppenhaus und auf der Balustrade ihre Tropfen anbieten. "Wir wollen unseren Stammgästen nach all den Jahren Abwechslung bieten und auch ein neues, jüngeres Publikum locken", beschreibt Schmitz die Motivation für die erfolgversprechenden Neuerungen: Nachdem der Kartenvorverkauf im vorigen Jahr eher schleppend angelaufen war, ging ein großer Teil der 250 Tickets diesmal früh weg.

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