Geregelt von Bauern und Beamten

TRIER. (woc) Kein Verlass auf alte Weisheiten: Die Bauernregel "War bis zu Dreikönig kein rechter Winter, kommt auch keiner mehr dahinter", die laut meteorologischem Institut der Universität Berlin in 80 Prozent der Fälle zutrifft, scheint in diesem Jahr nicht zu gelten. Gültige Regeln für den plötzlichen Wintereinbruch stellt dagegen die Trierer Polizei auf.

Zwar kletterten die Temperaturen in Trier in der zweiten Januarwoche schon auf stabile 10 Grad Celsius und die Klimaexperten orakelten bereits über den "wärmsten Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnung". Aber: Drei bis fünf Zentimeter Schnee sind in der Nacht zum Montag in den Höhenlagen Triers gefallen, meldet die Wetterstation auf dem Petrisberg. Stärkere Schneeschauer könnten in der Region für bis zu zehn Zentimeter gesorgt haben. "Die Vorabmeldungen über den Wintereinbruch haben ihre Wirkung getan", sagt Aloys Junk, Leiter der Abteilung Verkehr bei der Polizeiinspektion (PI) Trier. "Die Autofahrer haben sehr gut auf die geänderten Witterungsverhältnisse reagiert." In der Stadt sei es lediglich zu Blechschäden gekommen. Auf A 1 und B 51 kamen zwei LKW ins Rutschen, auch hier blieb es bei Sachschäden. "Der Winter ist noch nicht vorbei", warnt Junk und gibt Tipps fürs sichere Autofahren: Scheiben ordentlich frei kratzen.. Bei einsetzender Dämmerung, Nebel, Schnee oder Regen das Fahrlicht einschalten. Bei längeren Fahrten verdrecken die Lampen durch Spritzwasser: regelmäßig auf Leuchtkraft kontrollieren! Nebelschlussleuchten nur einschalten, wenn die Sichtweite weniger als 50 Meter beträgt. Höchstgeschwindigkeit bei solch schlechter Sicht: 50 Kilometer! Etwa doppelt so großen Sicherheitsabstand halten wie bei trockener Witterung. Das lässt Ausweichmöglichkeiten zu, wenn der Vordermann ins Schleudern gerät. Hauptunfallursache auf winterglatten Straßen ist nicht angepasste Geschwindigkeit. Auf Steigungen und Gefällstrecken, an Kuppen und in Kurven ist es besonders gefährlich. Auf Brücken und im Übergangsbereich zu Schattenstrecken, zum Beispiel beim Einfahren in ein Waldgebiet, muss mit plötzlich auftretender Glätte gerechnet werden. Fuß vom Gas! Die PI Trier will in nächster Zeit verstärkt Kontrollen durchführen - unabhängig davon, welche Kapriolen das Wetter noch schlägt. Für den 25. Januar - dem Bekehrungstag des Saulus zum Paulus - heißt die Bauernregel jedenfalls: "Ist an Pauli Bekehr das Wetter schön, werden wir ein warmes Frühjahr seh'n; ist es aber feucht und schlecht, dann kommt das Frühjahr spät als fauler Knecht."

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