Geschirr in der richtigen Größe für Kinderhände

EUREN. (cofi) Seit 1994 werden Kinder in Euren nach den pädagogischen Grundsätzen Maria Montessoris zu einem selbstständigen Leben erzogen. Nun feierten Kinder, Eltern und Erzieher den zehnten Geburtstag des Montessori-Kinderhauses "Am Fliederbusch" mit einem kleinen Fest und einem Tag der offenen Tür.

Mittlerweile ist das Montessori-Kinderhaus in Euren eine feste Einrichtung des Stadtteils geworden. Heute werden dort 62 Kinder betreut, die sich auf die zwei Abteilungen der Einrichtung aufteilen. Vor zwei Jahren haben die Erzieherinnen mit der neuen Krabbelgruppe eine weitere Aufgabe bekommen. Hauptsächlich besucht der Nachwuchs aus Euren das Haus "Am Fliederbusch", doch die Türen stehen prinzipiell Kindern aus dem ganzen Stadtgebiet offen. Vor zehn Jahren fehlte es in Euren an Kindergartenplätzen. Da kam die Gründung des Trierer Arbeitskreises für Montessori-Pädagogik zur rechten Zeit; als gemeinnütziger Trägerverein ist er seither für die Einrichtung zuständig. Zunächst bezog der neue Kindergarten ein Haus in der Eurener Straße. In das heutige Domizil in der Eisenbahnstraße -Montessori-Kinderhaus und katholischer Kindergarten St. Helena tauschten die Plätze - zogen die Montessoris erst vor rund sechs Jahren. Das Haus wurde saniert, und ein Garten wurde angelegt, damit die Kinder draußen spielen können. "Mit unserer Idee, den Garten in ein naturnahes Spielgelände umzugestalten, haben wir bei einem landesweiten Wettbewerb den dritten Preis gewonnen", erzählt Kinderhausleiterin Heidi Weis. Im Kinderhäuschen wird den Kleinsten Zutrauen in ihr eigenes Tun vermittelt. "Wir verstehen uns als Begleiter der Kinder, die sie ihren Fähigkeiten gemäß unterstützen", erklärt Gruppenleiterin Anke Beling. Denn alle Utensilien sind so verstaut, dass die Kinder selbst an sie herankommen, und Geschirr ist auf ihre Größe zugeschnitten. Auch die Spielsachen sprechen die Sinneswahrnehmungen der Kinder an und fördern sie in Sprache und Mathematik. Die Eltern sind ein ebenso wichtiger Bestandteil. Denn sie werden durch Gespräche und Mithilfe bei Aktionen in das Geschehen einbezogen, damit sie an den wichtigen Entwicklungsschritten ihrer Kinder teilhaben können. Die familiäre Atmosphäre ohne Unterbrechung soll so von zu Hause bis ins Kinderhaus bestehen bleiben.

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