Getanzte Beziehungskiste

Das Tufa-Tanztheater feiert sein 20. Jubiläum mit einem Festival. "InterTanzional" zeigt bis zum 21. Juni tolle Performances. Am Freitag gab deshalb die Gruppe "La Smalah" aus Lothringen unter freiem Himmel ihr Tanz-Theater "Dolce Vita" zum besten.

 In der Performance der Gruppe „La Smalah“ aus Lothringen dreht sich alles um eine Beziehungkiste, die sich sich in und um einen alten Wohnwagen aus den Siebzigern abspielt. TV-Foto: Mandy Radics

In der Performance der Gruppe „La Smalah“ aus Lothringen dreht sich alles um eine Beziehungkiste, die sich sich in und um einen alten Wohnwagen aus den Siebzigern abspielt. TV-Foto: Mandy Radics

Trier. Vor der Tufa: Ein Hochzeitspaar steht posierend vor seinem Wohnwagen, streitet sich, schubst sich in die richtige Position, ist genervt, aber strahlt, wenn ein Bild geschossen wird. Wer kennt so etwas nicht aus dem Alltag mit dem Partner. Genau darum geht es in dem Stück - die Liebe, das Leben, das Zusammensein, den Streit. All das erzählen Damien Briançon und Andrea Vizitiu auf kleinem Raum vor und in ihrem alten Wohnwagen aus den Siebzigern. Das Spiel ist genau auf die Musik abgestimmt, die mit Kontrabass, Gitarre, Maschinen, Mischpult und Raumklangstücken kreiert ist. Ausdrucksstark stellen die beiden jungen Schauspieler der Gruppe "La Smalah" die Emotionen in der zum Alltag werdenden Beziehung dar - sie tanzen Bilder, die mal erotisch, amüsant oder streitsüchtig aussehen. Mitten ins Leben können die Zuschauer dem Paar durch die illuminierten Fenster des Wohnwagens sehen. Obwohl den Besuchern kalt ist, folgen sie dem Stück sehr aufmerksam und belohnen die gelungene Vorstellung mit großem Beifall. Schade, dass wegen des kühlen Wetters und des Fussballspiels nicht alle Plätze besetzt waren. Das hat der positiven Resonanz des Publikums jedoch keinen Abbruch getan. Dirk Kranz hat die Vorstellung sehr gut gefallen. Bemerkenswert fand er, dass "die Schauspieler es geschafft haben, ein Beziehungsleben tänzerisch sehr realistisch darzustellen." Er würde sich so eine Performance jederzeit wieder anschauen. Yael Kreuzfeld fand das Ambiente, dass der vor der Tufa stehende Wohnwagen geschaffen hat, schön. "Die Geschichte, das paardynamische Miteinander finde ich gut umgesetzt. Emotionen wie Verzweiflung, Erotik, Liebe und Hass zeigen das Hoch und Tief in der Beziehung." Sie würde gerne häufiger solche Vorstellungen sehen. Gut, dass die Tufa am 20. Juni wieder eine Performance zeigt. Reveriano Camil vom Stadttheater tanzt dann das Stück "Equilibrium".

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