Geteilt durch 23

TRIER. Der "Sommernachtstraum" geteilt durch 23 verschiedene Darbietungen: Zum 20. Geburtstag der Tuchfabrik ergab dies eine vielfältige Präsentation aus Musik, Tanz, Theater und Film.

Den "Sommernachtstraum" - das meistgespielte Stück von Shakespeare - hatten sich die Tufa-Organisatoren ausgesucht, um zum 20. Geburtstag der Kulturstätte 23 Mitgliedervereine auf die Bühne zu holen. 150 Kinder und Erwachsene spielen mit

"Wir hatten nur eine gemeinsame Probe, aber ohne die wäre es nicht gegangen", erzählte Frank Hirschmann vom Koordinationsteam. 150 Kinder und Erwachsene beteiligten sich an der Aufführung "Sommernachtstraum geteilt durch 23". Das Ergebnis dieser Rechnung war alles andere als langweilig, wechselten sich die Vereine doch im Fünf-Minuten-Takt ab. An diesem Abend wurde eben nicht nur ein Schauspiel inszeniert, sondern auch das Repertoire der verschiedenen Tufa-Vereine präsentiert. Jede Gruppe setzte ihre Szene mit eigenen gestalterischen Mitteln um. Mal satirisch, mal am Vorbild orientiert, hatten sich die Theatervereine ans Werk gemacht. Aufwendig gearbeitete Kostüme machten deutlich, dass sich die Darsteller auch dekorativ etwas hatten einfallen lassen. Zumal aufwendige Bühnenkonstrukte bei diesem raschen Szenenmarathon wohl fehl am Platze gewesen wären. Das Stück aus dem 16. Jahrhundert setzten manche Gruppen anhand der neuen Medien um. Sie zeigten ihre Ausschnitte als Video oder Foto- und Soundcollage. Der Verein "theater duke's oak" vertonte die erste Szene als Hörspiel, das an einen Korrespondentenbericht erinnerte. Doch damit war das künstlerische Repertoire der Inszenierung noch nicht erschöpft. Die Gruppe "FrauenzenTriert" sang im Chor, das multikulturelle Zentrum beteiligte sich mit einem Gedichtvortrag. So ergab sich insgesamt keine einheitliche Inszenierung des "Sommernachtstraums", zumal die Figuren immer wieder neu zugeordnet werden mussten. Manche Gruppe ging zudem assoziativ an das Stück heran. Das Verständnis wird für Shakespeare-Neulinge an mancher Stelle gelitten haben. Doch bewiesen die Mitwirkenden die Fähigkeit, ihr Publikum mit Witz zu unterhalten. Auch Einfallsreichtum und Kreativität waren bei manchem Vereinen vorhanden, wenn es darum ging, brasilianische Live-Musik oder portugiesischen Tanz ins Stück mit einzubinden. Das Publikum lobte die Facettenreichheit. "Der rote Faden hat sich durchgezogen", resümierte am Schluss Zuschauer Hermann Josef Prümm.

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