Gewimmel gibt's nur in der Galerie

Während in der Trier-Galerie gestern Tausende dem Kauf-Rausch erlagen, blieb es in den übrigen Läden der Innenstadt eher ruhig. Lediglich Kaufhof und Karstadt meldeten ein Umsatz-Plus. Der übrige Einzelhandel hofft langfristig auf einen positiven "Trier-Galerie-Effekt".

Trier. So dicht das Gewimmel vor dem Eingangsportal zur Trier-Galerie und in deren Gängen und Geschäften gestern war, so leer blieben zumindest teilweise die übrigen Geschäfte und Straßen der Innenstadt. Bis zu "Quick-Schuh" in der Fleischstraße - nur gut 200 Meter vom neuen Einkaufs-Center entfernt - verirrten sich die Galerie-Eröffnungskunden zwar offenbar noch. "Bei uns ist auf jeden Fall mehr los als am Mittwoch", bestätigte Schuhverkäuferin Nicole Lukic, "aber das hängt nicht unbedingt mit der Trier-Galerie zusammen, das kann auch am schlechter gewordenen Wetter liegen."

Aber in der Nagelstraße war von einem möglichen positiven Trier-Galerie-Effekt gestern schon nichts mehr zu spüren: "Betrieb wie immer", meldeten die Mitarbeiterinnen zweier Fachgeschäfte.

In der Neustraße geht es zwar immer etwas ruhiger zu. Aber am Donnerstagnachmittag wirkte die Straße mit den vielen kleinen, inhabergeführten Geschäften noch leerer als sonst. "Wir haben keinen Unterschied gemerkt", sagte Anja Rixen, Geschäftsführerin des Einrichtungsladens "La Maison" trotzdem tapfer. "Und auch für die Zukunft fürchten wir die Konkurrenz nicht."

"Da gibt es nichts schönzureden"



Die Mitarbeiterinnen in der Tchibo-Filiale in der Brotstraße sind sich dagegen einig: "Bei uns ist es definitiv viel ruhiger als sonst - und wenn bei uns schon weniger los ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich bei den anderen der Ansturm auf die Trier-Galerie nicht bemerkbar macht", sagt Gisela Carreira. Dass gerade am ersten Tag die Kunden in die Galerie strömten, sei ja auch verständlich. "Aber das wird sich in den nächsten Wochen schon wieder normalisieren", hofft Carreira.

Auch in den übrigen Geschäften der Brotstraße sind kaum Kunden zu sehen - besonders in den Mode-Läden Esprit, Madonna und More and More. "Es ist schon sehr ruhig heute - da gibt es nichts schönzureden", bestätigt Sonja Herges, Filial-Leiterin bei More and More, den Eindruck. "Aber ich denke, wenn der erste Ansturm auf die Galerie vorbei ist, verteilen sich die Kunden wieder besser. Mittelfristig glaube ich fest an einen positiven Effekt: Zusätzlich zu unseren Stammkunden werden wir durch die Trier-Galerie ganz bestimmt neue Kunden gewinnen."

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