Gewissen und Staatsräson

Das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum präsentiert von Mai bis September eine Sonderausstellung über den Bischof Paulinus von Trier.

Trier. (red) Nach dem erfolgreichen Konstantinjahr präsentiert das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Trier, Windstraße 6-8, nun die Sonderausstellung "Bischof Paulinus von Trier - Zwischen Gewissen und Staatsräson". 2008 jährt sich der Tod des Trierer Bischofs Paulinus zum 1650. Mal. Dieses kleine Jubiläum ist der Anlass für eine Ausstellung, die sich mit der auch heute sehr aktuellen Frage nach dem Verhältnis von Staat und Religion beschäftigt - ein Konflikt, der schon in der Anfangszeit der christlichen Kirche entstand.Paulinus, der sechste Bischof von Trier, vertrat bereits im vierten Jahrhundert konsequent den Standpunkt, dass der Staat, also der Kaiser, in kirchlichen Belangen zurückhaltend sein solle. Kaiser Constantius II., ein Sohn Konstantins des Großen, nahm für sich aber auch innerhalb der christlichen Kirche eine Führungsrolle in Anspruch. Daher ließ er den Bischof 353 auf dem Konzil von Arles absetzen und nach Phrygien (in der heutigen Türkei) verbannen. Dort starb Paulinus im Jahr 358. Gegen Ende des vierten Jahrhunderts überführte Bischof Felix den Leichnam des Paulinus nach Trier und ließ ihn hier beisetzen. Ein besonderes Highlight der Ausstellung wird das reich verzierte Grab des Paulinus sein. Spektakuläre neue Funde und Forschungen werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Dazu zählen unter anderem Originalfragmente des Holzsarges und kostbare Metallbeschläge aus Gold und Silber.Die Ausstellung eröffnet am 18. Mai und dauert bis September an. Während der Ausstellungszeit werden zahlreiche Begleitveranstaltungen und Führungen angeboten. Infos gibt es im Museum, Telefon, 0651/7105255.

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