Gipsmasken als Symbol für ein Leben ohne Unterschied

Trier · Zwischen den Werken von Künstlern mit und ohne Behinderung wird in der Ausstellung "anders ist gleich" kein Unterschied gemacht. Am Samstag wurde sie im Hotel Vinum eröffnet. Zu sehen sind Zeichnungen, Plastiken, Masken und Muster.

 Die Künstler Brian Bausch und Steven Weber zeigen bei der Ausstellungseröffnung „anders ist gleich“ Abgüsse ihrer Gesichter. TV-Foto: Nina Altmaier

Die Künstler Brian Bausch und Steven Weber zeigen bei der Ausstellungseröffnung „anders ist gleich“ Abgüsse ihrer Gesichter. TV-Foto: Nina Altmaier

Foto: Nina Altmaier (nia) ("TV-Upload Altmaier"

Trier. Im hellen Nebenraum des Frühstücksaales des Inklusionshotels Vinum stechen die neonfarbenen Masken von Brian Bausch und Steven Weber besonders heraus. Es sind Gipsmasken ihrer eigenen Gesichter, die sie gemeinsam angefertigt und auffällig bemalt haben. Bis zu drei Stunden hat die Arbeit an so einer Maske gedauert, erklärt Steven Weber, dessen Arbeiten im Rahmen eines Workshops an der St. Martin-Schule in Bitburg entstanden sind. Die Masken haben sie später noch einmal ausgegossen, so dass 3D-Modelle ihrer Gesichter entstanden.
Dem Modell passt sogar seine Brille, stellt Steven nach kurzem Ausprobieren fest. Neben Plastiken haben die Künstler mit und ohne Handicap auch Zeichnungen angefertigt und fotografiert. Aus den Fotos sind Würfel entstanden, die auf jeder Seite ein anderes Motiv zeigen. Die Zeichnungen hat Projekt-Initiatorin Eleonore Clahsen zu Mustern verarbeitet und sie auf große Tapeten drucken lassen.
Die Workshops gemeinsam mit Menschen mit und ohne Behinderung und die nun zu sehende Ausstellung entstanden im Rahmen ihrer Master-Arbeit an der Hochschule Trier in der Fachrichtung Kommunikationsdesign. Dabei geht es ihr unter anderem darum, wie Design Menschen mit Behinderung helfen kann, und die Gesellschaft für Inklusion zu sensibilisieren. Schon bei ihrer vorherigen Tätigkeit am Beda-Institut Bitburg habe ihr die kreative Zusammenarbeit gefallen. Sie hoffe, die Idee nach "anders ist gleich" weiterentwickeln zu können.
In der Ausstellung wird nicht zwischen den Werken der Künstler mit oder ohne Handicap unterschieden. Für Eleonore Clahsen steht dahinter die Idee einer Gesellschaft, in der alle auf ihre Art "anders" sein können, aber doch gleichberechtigt behandelt werden. "Kunst verbindet alle", stellt auch Steven in seiner Begrüßungsrede fest und lädt ein, die Kunstwerke nicht nur zu betrachten, sondern auch anzufassen, um sie mit allen Sinnen wahrzunehmen. nia
Die Ausstellung "anders ist gleich" ist noch bis zum 11. Juni täglich von 13 bis 19 Uhr im Hotel Vinum zu sehen.

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