Glänzende Musik für wenige Zuhörer

Beim letzten Stipendiatenkonzert der Villa Musica in dieser Saison stand neben Mozart und Martin der Komponist Rudi Stephan auf dem Programm. Für manchen eine Entdeckung.

Trier. (gkl) Es war fast schon beschämend, auf wie viele leere Stühle die zwei Dozentinnen und neun Stipendiatender Villa Musica blicken mussten. Dennoch taten die Akteure alles, um das zahlenmäßig kleine Publikum zu überzeugen, was ihnen auch ohne jede Einschränkung gelang.Als Eckwerke hatten sich die Musiker Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierquartett Es-Dur, KV 493, und die Kammermusik Nr. 1 für Klavier, Harfe, Klarinette und Streichtrio von Bohuslav Martinu ausgewählt. Bei beiden Kompositionen stand offensichtlich vor allem Eins im Vordergrund: der musikalische Inhalt sollte erarbeitet werden, sollte die tragende Rolle spielen. Beide Male gelang es nahezu mustergültig. Bei Mozart waren es Katharina Weiß (Violine), Laura Möckel (Viola) und der Pianist Caspar Frantz, die zusammen mit Cellodozentin Quirine Viersen, die der in sich gekehrten Stimmung der Mozartschen Tonsprache zum Leben verhalfen. Charakterlich anders, aber durchaus verwandt und nicht weniger überzeugend gelang Martinus Kammermusik, interpretiert durch die Klarinettistin Sofia Molchanova, dem Streichtrio Kathrin ten Hagen, Mattheusz Szczygiel und Ines Altmann, Joanna Liberadzka (Harfe) und Klavierdozentin Silke Avenhaus.Eine Entdeckung war die "Musik für sieben Saiteninstrumente" des Wormser Komponisten Rudi Stephan, den der Erste Weltkrieg mit nur 28 Jahren aus dem Leben riss. "Großartige Musik, düster und doch anregend, tief gehend und voller Aussagekraft. Eine Offenbarung!" lobte Viersen Stephans Komposition. Diese Begeisterung ließen auch ihre Mitstreiter Avenhaus, ten Hagen, Weiß, Liberadzka und Guy Tuneh am Kontrabass spüren. Virtuosität prägte das Spiel, aber auch hier standen die Inhalte im Vordergrund, legten beredtes Zeugnis ab für den Komponisten und die Musiker.

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