Global denken, lokal handeln

TRIER. Wie müssen sich Trier und die Region entwickeln, damit auch nachfolgende Generationen noch gerne hier leben? Mit dieser Frage und ihrer Lösung will sich der Verein Lokale Agenda 21 Trier auch in diesem Jahr intensiv beschäftigen.

"Wer sich für ein zukunftsfähiges Trier einbringen will, ist bei uns richtig." Hans Harwardt, Vorsitzender des Vereins Lokale Agenda (LH) 21 Trier, bringt die Grundzüge des LA 21 auf den Punkt: Aktiv die Zukunft Triers und der Region unter besonderer Berücksichtigung nachfolgender Generationen gestalten. Dafür setzen sich bei dem von der Stadt ins Leben gerufenen Verein nicht ein paar engagierte, optimistische Weltverbesserer ein, sondern Vertreter aller Interessensfelder.Neuauflage des Kinder-Zukunftsdiploms

"Unser Verein ist auf eine breite Basis gestellt", sagt Harwardt. "Wir beziehen Stadtrat, Kreistag, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ADD, die Uni, Schulen, Bistum, Polizei, Krankenkassen, Forstwirtschaft, Feuerwehr, karitative Organisationen und den Handel mit in unsere Aktionen, Vorschläge und Planungen ein." Mit dem Jahr 2005 beginnt die UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung". Der LA 21 Trier will diesen Auftrag mit mehreren Projekten umsetzen. "Es geht darum, den Nachhaltigkeitsgedanken möglichst früh an Kinder heranzutragen", sagt Zeljiko Brikic von der Geschäftsstelle des Vereins. Das "Zukunftsdiplom für Kinder" steht daher ab April wieder auf dem Programm des Vereins. Die über 170 Termine - Besuche bei der Polizei, Wald- und Bachexkursionen, Führungen im Stadtbad, ökologisches Textilfärben, Gesundheitsthemen und Pflanzaktionen - organisiert mit 50 Partnern aus Stadt und Region waren im vergangenen Jahr der Renner bei den Sieben- bis Zwölfjährigen. Neu ist das von der Landesregierung bezuschusste Modellprojekt "Nachhaltigkeitsaudit an Schulen". "Dabei geht es darum, Aspekte der Ökologie, Ökonomie und des Sozialen in das Bewusstsein von Schülern zu rücken", erklärt Harwardt. In Schulen in Wittlich und Kyllburg startet das Zweijahresprojekt, das später an weiteren Schulen fortgesetzt werden soll. Drittes Projekt ist die "Initiative 2000 plus": Zusammen mit Umweltschutz-Gruppen wird Schulklassen ökologisches Verhalten in der Schule und im Alltag näher gebracht. "Dazu gehören zum Beispiel Vorträge über den hohen Verbrauch von Rohstoffen und Energie bei der Papierherstellung", erklärt Brkic. "Verpflichten sich die Klassen symbolisch dazu, sich für die Verwendung von Recyclingpapier zu entscheiden, erhalten sie eine von Margit Conrad, Ministerin für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz, unterschriebene Urkunde." Außerhalb des Bildungsbereichs wird alle zwei Jahre der Agenda-Preis verliehen. Um die von Umweltministerin Conrad ausgelobte Prämierung können sich kleine und mittlere Unternehmen bewerben. Ausgezeichnet wird, wer seinen Betrieb im Blick auf nachfolgende Generationen ausrichtet. "Die Umstellung auf fair gehandelte Produkte, Schriftverkehr auf Recyclingpapier, regionale Lieferanten, mehr Ausbildungsplätze - es gibt viele Möglichkeiten für sinnvolle Änderungen", betont Harwardt.Bürger für mehr Grün

"Eine große Bürgernähe ist für das Erreichen unserer Ziele absolut notwendig", erklärt der LA-21-Vorsitzende. Zur Zeit sind rund 50 Trierer in das Projekt "Grün in der Stadt" involviert. In Arbeitsgruppen werden zusammen mit Landschaftsplanern und städtischen Vertretern Konzepte entwickelt, wie Petrisberg, Alleenring und Nell's Park zu attraktiven Erholungsflächen werden könnten. Auch die Umsetzung der Bürgergutachten wird von der LA 21 unterstützt. Infos: www.la21-trier.de

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