Glöckner aus Amerika

TRIER. Süßer die Glocken nie klingen: 46 Handglockenspieler aus den USA zeigen in einem Konzert am Montag, 12. Juli, in der Trierer Maximinkirche ihr außergewöhnliches Können: Mit hunderten von Glocken bringen sie Werke von Beethoven sowie Volks- und geistliche Lieder zum Klinge(l)n.

Ein meterlanger Tisch, hunderte gegossene Glocken - von der Mini-Ausgabe bis zum stattlichen 30-Zentimeter-Exemplar. Hinter dem Glocken-Tisch knapp 50 Studenten von Universitäten in ganz Amerika. Flink lassen sie die Hände über den Tisch fliegen. Rasend schnell und in genauer Abstimmung aufeinander werden Glocken angehoben, kurz geschüttelt und wieder abgestellt. Ludwig van Beethovens "Ode an die Freude" kling(el)t durch die Kirche. Danach folgen amerikanische Spirituals und traditionelle geistliche Lieder der anglo-amerikanischen Kirche. Einmal im Jahr zeigen die Amerikaner in Europa ihr Können. Jedes Mal in einem anderen Land. Nach Frankreich und Großbritannien - dem Geburtsland der Handglocken-Musik - sind sie in diesem Sommer in den Niederlanden und in Deutschland unterwegs. Die Musiker kommen von verschiedenen amerikanischen Universitäten. Die Ensembles, die aus sechs bis 20 Musikern je Uni bestehen, haben sich in diesem Jahr in Amsterdam getroffen. Nach einigen Tagen des gemeinsamen Probens und mehreren Konzerten in Holland geben sie am Montag in der Trierer Maximinkirche ein Konzert. Das Können der "Handbell-Ringers" ist dabei nicht nur hörens-, sondern auch sehenswert. Entstanden ist das Handglocken-Spielen im frühen 20. Jahrhundert in England. Um sie auf das Läuten der großen Glocken in den Kirchtürmen vorzubereiten, wurde der "Glöckner-Nachwuchs" an Handglocken ausgebildet. In den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts schwappte das Handglocken-Spielen in die USA über. Dort verselbstständigte sich das Glocken-Spielen zu einer eigenen Kunstform. Heute hat nahezu jede größere Kirchengemeinde der USA einen eigenen Handglocken-Chor. Konzerttermin: Montag, 12. Juli, 19.30 Uhr, St. Maximin. Der Eintritt ist frei.

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