"Gott meint jeden Einzelnen"

TRIER. Ostern im Dom: Hunderte Christen feierten gemeinsam mit Bischof Reinhard Marx am Samstag die Osternacht und am Sonntag in einem feierlichen Pontifikalamt die Auferstehung Jesu Christi.

"An Ostern wird uns deutlich: Wir dürfen leben. Es gibt ein Ja zum Leben, das auch in der Stunde unseres Todes hält", machte Bischof Reinhard Marx in seiner Predigt am Samstag in der Osternachtfeier Mut zum Glauben. Die Christen erhielten in der Osternacht und mit der Botschaft von Ostern nicht nur einen Auftrag für sich selbst, sondern den, das Licht der Osternacht in die Welt hinauszutragen, dieses Licht leuchten zu lassen und es nicht unter den Scheffel zu stellen. Marx verzichtete in der Osternachtfeier weitgehend auf Politisches, bezog sich aber auf Gesellschaftliches: Wie verrückt sei eine Gesellschaft, dass die Geburt eines Kindes zunächst als ein finanzielles und persönliches Problem diskutiert werde. Das Leben sei ein "großes Geschenk, etwas Wunderbares". Es gebe zwar nicht einfache Lösungen für alle Probleme, aber es gebe eine Hoffnung in allen Problemen. Das Suchen nach dem wahren Gott finde dann einen Zielpunkt, "wenn ich angesprochen werde von einem Du und nicht in der Religion auf irgendetwas zugehe, was undurchsichtig und unpersönlich ist", sagte der Bischof in seiner Osterbotschaft. Die wirkliche Befreiung des Menschen könne nur geschehen, "wenn wir durchbrechen zu der Erkenntnis, dass Gott nicht irgendeine Größe ist, irgendetwas Unbestimmbares, wo keiner genau weiß, was das eigentlich bedeutet, und alle Religionen im Nebel stochern, sondern das Gott wirklich zu mir spricht und mich ganz persönlich meint, jeden Einzelnen von uns". Nach der Weihe des Taufwassers taufte Bischof Marx den kleinen Lars Haubrich aus Ehrang, der am 19. März das Licht der Welt erblickt hatte.

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