Grüner Daumen für blumige Zeiten

Bescheidenheit ist eine schöne, aber oft seltene Tugend. Floristmeisterin Pia Roths hat eine große Menge davon, denn die 41-Jährige lässt lieber Blumen sprechen, als selbst im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu stehen.

 Lässt gerne Blumen sprechen: Mit ihren Dekorationen, Sträußen und Gestecken überzeugt Floristmeisterin Pia Roths nicht nur Kunden, sondern kann bei Gartenschauen und Blumentagen auch bei Fachleuten punkten. TV-Foto: Cordula Fischer

Lässt gerne Blumen sprechen: Mit ihren Dekorationen, Sträußen und Gestecken überzeugt Floristmeisterin Pia Roths nicht nur Kunden, sondern kann bei Gartenschauen und Blumentagen auch bei Fachleuten punkten. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Pia Roths kann auf zahllose erfolgreiche und preisgekrönte Auftritte bei Gartenschauen und Blumentagen stolz sein.Wenn sie über Blumen spricht, beginnt sie zu strahlen, und ein Leuchten wie das von prachtvollen Blüten liegt in ihren Augen. Seit ihrer Kindheit, spätestens aber 1982 mit dem Start ihrer Lehre zur Floristin und rund zehn Jahre später mit der Prüfung zur Floristmeisterin, hat sich die Triererin den Blumen verschrieben. Während sie früher alles pflückte, was die heimische Flora hergab, trocknete, in Alben einklebte, gestaltet sie heute kunstvolle Sträuße, Gestecke und Dekorationen, die nicht nur das Auge erfreuen, sondern auch unter den kritischen Blicken von Fachleuten mehr als bestehen können.Nur mit dem Thema und den Maßen des zu dekorierenden Platzes als Vorgabe entwickelt Roths ihre Ideen, malt Skizzen und legt sich ihren Plan im Kopf zurecht. "Eigentlich kann ich aus jedem Raum etwas machen. Für den Betrachter soll es aber ein besonderes Erlebnis sein", sagt Roths. Inspiration und neue Ideen findet sie überall, "wenn ich ein Buch lese, in der Natur bin oder einen Stoff sehe". Während sie selbst eine Vorliebe für die Traubenhyazinthe hat, die sie "nur pur, ohne schmückendes Beiwerk" schätzt, dürfen ihre Arbeiten auch opulent und extravagant sein.Mit ihrem Team vom Blumenhaus Keerl erhielt Roths bei der diesjährigen Bundesgartenschau in Gera Traumnoten von der Jury. Die Große Goldmedaille sowie weitere 19-mal Edelmetall ergatterten die Blumenkünstler so für ihre fantasievollen Arrangements. Auch einen Ehrenpreis räumten Roths und Co. für die Originalität ihres Standes in der Hallenschau zum Thema Wüste als beste von insgesamt 18 Ausstellern ab."Die Medaillen liegen irgendwo zuhause. Es ist wichtig, bei Gartenschauen dabei zu sein. Das erweitert den Horizont, und man kann sich neue Anregungen holen. Aber im Prinzip tue ich nur das, was ich eben gerne mache", sagt Pia Roths. Selbst viele Bekannte wüssten nichts von ihrem erfolgreichen Wirken. Wichtiger sei ihr, den Nachwuchs zu fördern, ihre Auszubildenden zu begleiten und sie so gut wie möglich vorzubereiten, dass sie eine gute Prüfung ablegen. "Pia Roths ist die Seele des Hauses und ein Mensch, der für andere da ist, gerade für die Auszubildenden", bestätigt Tanja Keerl, die selbst bei Roths in die Lehre gegangen ist und noch heute mit ihr zusammenarbeitet.Auch in ihrer Freizeit beschäftigt sich Roths gerne mit Blumen. Florale Motive bringt sie in Aquarell und Acryl auf Papier und Leinwand, malt aber auch abstrakte Bilder. Auch im Biewerer Kirchenchor und im Familien-Gottesdienst-Chor Biewer-Pfalzel ist die 41-Jährige aktiv. Denn vor allem die Kreativität ist der Reichtum in Pia Roths Leben, aus dem sie trotz aller Bescheidenheit mit vollen Händen schöpfen kann.

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