Grenze quer durch die Küche

Erneut waren die Grenzen zwischen den Trierer Stadtteilen Tarforst und Filsch Thema im Tarforster Ortsbeirat. Mit zehn Tagesordnungspunkten war die jüngste Rats-Zusammenkunft vollgepackt.

 Soll einen Namen bekommen: Der städtische Platz am Einkaufszentrum Kohlenstraße. Der Vorschlag des Ortsbeirats lautet: Tarforster Marktplatz. TV-Foto: Ludwig Hoff

Soll einen Namen bekommen: Der städtische Platz am Einkaufszentrum Kohlenstraße. Der Vorschlag des Ortsbeirats lautet: Tarforster Marktplatz. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Tarforst. (LH) Unmut äußerte der Ortsbeirat Trier-Tarforst bei seiner Zusammenkunft am vergangenen Freitag in der Tennishalle "La Palma" über die Stadtverwaltung im Allgemeinen und Verhalten des Oberbürgermeisters im Speziellen.

Bei der Vorstellung der Grundzüge des Bebauungsplans "BU 13 Im Freschfeld" durch Stefan Leist vom städtischen Planungsamt, schwenkte die Ratsmannschaft auf das Thema der immer noch nicht geregelten Stadtteil-Abgrenzung zwischen Tarforst und Filsch. Mit dem neuen Bebauungsplan werde das Thema umso dringlicher, befand der Rat. Es könne doch nicht sein, dass Ortsteilgrenzen mitten durch Häuser verliefen. Wie sei es denn bei Wahlen, wurde die Frage in den Raum geworfen. Was sei maßgeblich, wer wo wählen könne: Die Küche des Wahlberechtigten oder sein Schlafzimmer. Nicht weniger spannend: die Frage für den Rat bei der Wählbarkeit eines Kandidaten.

Mehrfach habe der Ortsbeirat die Angelegenheit thematisiert, monierte die CDU-Fraktion. Mit dem Ergebnis, dass der OB bis heute auf Anfragen nicht reagiert habe, geschweige eine schriftliche Antwort vorliege. Dringender Handlungsbedarf sei im Hinblick auf die kommenden Wahlen vonnöten.

Mit der Aufstellung des Bebauungsplans erklärte sich der Rat schließlich einstimmig einverstanden. Nicht ohne Zusatzanliegen: Die vorgesehene Kindertagesstätte müsse zeitgleich mit dem Baugebiet realisiert werden. Eine negative zeitliche Verzögerung wie bei der Grundschule dürfe sich nicht wiederholen, sagte Werner Gruner (CDU). Weiteres Anliegen seiner Fraktion: Neue Baugebiete - kein Thema, wenn damit auch die Verkehrsanbindung an die Innenstadt und die damit verbundenen Probleme angegangen und nicht einfach beiseite getan werden.

Der Vergangenheit angehören soll die namenlose Zeit des städtischen Platzes am Einkaufszentrum an der Kohlenstraße. Inoffizielle Bezeichnungen wie "Platz hinterm Aldi", "Platz vor der Sparkassenfiliale" oder "Beim Döner" seien nicht anzustreben. Daher der Vorschlag von CDU-Mann Raimund Schmitz, den Platz "Tarforster Markt" zu benennen. Keine Chance hatte der Vorschlag "Olbeschplatz", weil damit niemand etwas anfangen könne. Tarforst sollte sich auf jeden Fall im Namen wiederfinden. Schließlich einigte sich der Rat auf "Tarforster Marktplatz". Die Verwaltung solle nun prüfen, ob der Vorschlag realisiert werden könne.

Positiv bewertete der Rat die neue Sportanlage mit Kunstrasenplatz, Minispielfeld und Basketballplatz. Zu dem vorliegenden Antrag auf einen Zuschuss für zusätzliche Beleuchtung, Betreuerkabinen am Spielfeldrand, vier Kleinfeldtore, Container für Übungsleiter, Mannschaften, Verkauf und Lagermöglichkeiten von insgesamt 36 000 Euro gewährte der Rat einen Zuschuss von 20 000 Euro, weil nicht nur der Sportverein, sondern die ganze Bevölkerung davon profitieren würde. Zum städtischen Haushaltsplan 2009 erfolgte keine Abstimmung, weil Unterlagen fehlten. Einstimmig folgt die Versammlung dem Vorschlag von Klaus Natus (SPD) an den Stadtrat, den Anschlusszwang an das Kabelnetz in den Baugebieten BU fünf und neun aufzukündigen.

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