Großdruckerei wird bestreikt

TRIER. (red/jac) Arbeitskampf: Rund 160 Mitarbeiter der Großdruckerei MM Graphia sind im Ausstand.

Nach dem Scheitern der Verhandlungen über einen neuen Haustarifvertrag sind die Mitarbeiter, darunter rund 60 Drucker, am Dienstag um zwölf Uhr in einen unbefristeten Streik getreten, der auch gestern noch andauerte. Die Streikenden fordern nach Angaben von NGG-Gewerkschaftssekretär Klaus Schu 4,5 Prozent mehr Gehalt und eine variable Gewinnbeteiligung. Die Großdruckerei ist nach Angaben ihres Geschäftsführers Rainer Schmidt der Auffassung, zuständig für Tarifverhandlungen sei nicht die NGG, sondern die Gewerkschaft Verdi, was sich aus dem Betriebszweck der MM Graphia und ihrer Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband der Papier-, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie (PPK) ergebe. Die MM Graphia Trier GmbH ist eine Großdruckerei, die rund 230 Mitarbeiter beschäftigt und hauptsächlich Faltschachteln für die Zigarettenindustrie produziert. Nachdem die Geschäftsführung das für Dienstag von der Gewerkschaft gesetzte Ultimatum, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, habe verstreichen lassen, hätten sich 96 Prozent ihrer Mitglieder für einen unbefristeten Streik ausgesprochen, teilte die NGG mit. Die Großdruckerei strebe einen Wechsel der Tarifzuständigkeit an, um die tariflichen Entgelte und Sozialleistungen nachhaltig senken zu können, behauptet die Gewerkschaft. "Doch Verdi und NGG sind gleicher Meinung", sagt Schu, zuständig sei nach wie vor die NGG. MM-Geschäftsführer Schmidt kritisiert, dass die NGG ein von seiner Firma eingeleitetes arbeitsgerichtliches Beschlussverfahren, welche Gewerkschaft zuständig sei, nicht abgewartet habe. Beide Seiten signalisieren Verhandlungsbereitschaft.

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