Große Chance

75 000 Pendler befördern sich täglich im privaten PKW über die Grenze zur Arbeit in Luxemburg. Lediglich 3600 Menschen hingegen nutzen dafür den ÖPNV. Das Nachbarland hat inzwischen erkannt, dass es sich um Alternativen zum Auto kümmern muss, um die Lebensqualität im Ländchen zu erhalten. Mit einem gigantischen Stadtbahnprojekt, das den Kirchberg und Flughafen einschließt sowie Trambahn und herkömmlichen Schienenverkehr kombiniert, will Luxemburg seine Infrastruktur verbessern. Wenn der ÖPNV dann endlich auch dahin gelangt, wo die meisten Arbeitsplätze und damit potenzielle Nahverkehrskunden liegen, wäre es unverzeihlich, sich auf deutscher Seite nicht anzuhängen. Schließlich erzeugen die Pendler einen Großteil des Verkehrs, der den Trierern im Talkessel zu schaffen macht. Ein Regionalbahn-Konzept, das (in seiner letzten Stufe) die Reaktivierung der Weststrecke mit Euren und Zewen einbezieht, aber an den Hauptverkehrsströmen vorbeiläuft, wäre inmitten des zusammen wachsenden Europas nicht nachzuvollziehen. Mit einer politischen Willensbekundung ist es aber nicht getan. Die technischen Entscheidungen, die jetzt anstehen, werden weitreichende Folgen für die Kompatibilität der Bahnen auf beiden Seiten haben. Auch deshalb wäre es dringend geboten, jetzt auf Luxemburg zuzugehen und an einem gemeinsamen Verkehrsprojekt für die Zukunft zu arbeiten. a.heucher@volksfreund.de

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