Große Nachwuchssorgen

TRIER. (red) Immer weniger junge Frauen entscheiden sich in Deutschland für ein Leben im Kloster. Das stellten die rund 50 Leiterinnen der Ordensgemeinschaften im Bistum Trier bei einem Treffen mit Bischof Reinhard Marx fest.

Der Altersdurchschnitt in den Orden ist zu hoch und es fehlt an Nachwuchs. Konsequenz daraus: Immer mehr ausländische Ordensfrauen kommen nach Deutschland, unterstützen ihre deutschen Mitschwestern und fordern zugleich mehr Mitbestimmung und Selbstständigkeit in ihren Heimatländern. "Die Verhältnisse haben sich umgedreht. Deutschland scheint inzwischen selbst zum Missionsland zu werden", sage Schwester Veronika Dreymüller, Leiterin des Ordensreferates im Bistum Trier, angesichts der Berichte der Provinz- und Generaloberinnen. Weitere Themen waren die schwierige finanzielle Situation der über 20 Ordensschulen im Bistum und die Frage, wie die Orden in die Strukturreform im Bistum Trier eingebunden werden können. Diskutiert wurde zudem über die Rolle der Frauen in der Pfarrseelsorge. Die Ordensleiterinnen unterstrichen, dass aus ihrer Erfahrung heraus viele Frauen, Laien wie Ordensfrauen, die Befähigung und das Charisma hätten, sich gut und sinnvoll in die Seelsorge in der Pfarrei einzubringen. Diese Fähigkeiten würden aber nicht immer ausreichend gefördert, sondern zu häufig würde einzig und allein auf die Priester gesetzt. Bischof Reinhard Marx sprach sich für ein "spirituelles gender mainstreaming" aus, was bedeute, zunächst einmal überprüfen zu lassen, welches Geschlecht für die Wahrnehmung welcher Aufgaben in der Seelsorge besonders befähigt sei.

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