Großer Baustein für "Meine Burg"

TRIER. (mew) Eine beachtliche Aktion trägt Früchte. Zwölf ambitionierte Künstler haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und ihre Bilder einem guten Zweck, der TV-Spendenaktion "Meine Burg", zur Verfügung gestellt. Besonders ungewöhnlich: Die Urheber der Kunstwerke sind selbst noch Kinder.

 Kreativer Klüngel: die Kinder der Kunstschule Prischedko mit ihrem Lehrer Slawa (Vierter von rechts). TV-Foto: Melanie Wollscheid

Kreativer Klüngel: die Kinder der Kunstschule Prischedko mit ihrem Lehrer Slawa (Vierter von rechts). TV-Foto: Melanie Wollscheid

"Die Steipe lebt" - an diesem Abend ganz besonders, denn die neun- bis fünfzehnjährigen Künstler haben reichlich Familienzuwachs mitgebracht, um gebührend die Finissage der gleichnamigen Kinderkunstaktion zu begehen. Ihre Werke zieren die Wände: Farbenfrohe Aquarellgemälde und filigrane Zeichnungen zeigen Impressionen rund um das Café Steipe, Dom und Porta Nigra. Seit Wochen hatten die Caféhausgäste die Möglichkeit, ihren Favoriten unter den Bildern zu wählen. Gewonnen hat den Publikumspreis Gianna Galizia.Jury vergibt Extra-Preise

Die Jury - bestehend aus Mitgliedern der Künstlergruppe "p.arte" - hatte sich aufgrund der vielen überaus gelungenen Arbeiten entschlossen, einen ersten und zwei zweite Preise zu vergeben. Besonders erfolgreich war in dieser Preissparte die Familie Yun Christmann. Da der große Bruder krankheitsbedingt das Bett hüten musste, flitzte der jüngere Nicolas zur Urkunden-Übergabe des zweiten Platzes (Ein weiterer zweiter Preis ging an Susanne Herber). Zu diesem Zeitpunkt konnte der Neunjährige nicht ahnen, dass er nur wenige Minuten später noch einmal im Rampenlicht stehen würde - um den ersten Preis der Jury entgegenzunehmen. Völlig überrascht war er auch noch nach dem Prozedere. Mehr als ein verlegenes Lächeln entfleuchte ihm nicht auf die Frage, was er denn zu seinem Sieg sage. Die Kreativität scheint den Christmann-Brüdern in die Wiege gelegt zu sein. Schließlich hat der spanische Papa einmal Kunst studiert, bevor er sich dann doch für Jura entschied. Sichtlich stolz zeigte sich auch die Oma und stützte lachend die Vererbungs-These: "Der Opa meinte sofort, dass sie das Talent auch von ihm haben." Egal von wem, offensichtlich ist, dass alle Künstler eine gehörige Portion an Farbgefühl, einen Blick für die Perspektive und Kompositionsgespür besitzen. Da verwunderte die Vielzahl der kleinen roten Punkte auf den Rahmen nicht, die zeigten, dass das jeweilige Werk bereits verkauft ist. Wer nun glaubt, dass sich hauptsächlich Eltern dazu haben hinreißen ließen, ihren Geldbeutel für ein gelungenes Gemälde und den guten Zweck zu öffnen, der irrt. "Ein in Luxemburg lebender Engländer war hier zu Besuch und hat spontan ein Bild gekauft", erzählte Ricco Kreusch stolz. Und auch er selbst und seine Frau konnten der Versuchung nicht widerstehen. Bald wird das farbige Aquarell von Sebastian Yun Christmann das Kreusch'sche Wohnzimmer zieren. Die Resultate der Verkaufsaktion haben einen beeindruckenden Erlös erzielt: 1500 Euro werden an die Aktion "Meine Burg" übergeben. Elke Boné-Leis, Vorstandsmitglied des Kinderschutzbundes Trier, fehlten fast die Worte: "Bei der Summe blieb mir fast der Atem stehen." Ihren besonderen Dank richtet sie an die jungen Künstler: "Ich finde es ganz toll, dass ihr das für die Kinder auf der Schattenseite geleistet habt - ihr habt geholfen, an der Burg weiterzubauen."

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