Grün ist die Hoffnung

Wenn es wirklich um die Wurst geht, dann konnte sich OB Helmut Schröer auch anno 2003 darauf verlassen, eine Ratsmehrheit zusammen zu bekommen. Das war im Juni so, als die vom Land ultimativ geforderte Erhöhung der Gewerbesteuer des städtischen Segens bedurfte (andernfalls hätte Mainz eine millionenschwere Bedarfszuweisung zurückgefordert). Das war auch am Donnerstagabend so, als die Stadt im ebenfalls zweiten Anlauf einen Nachtragsetat unter Dach und Fach bringen musste (was bei einer erneuten Ablehnung ein Scheitern wichtiger Projekte nach sich gezogen hätte). Ob das Stadtoberhaupt auch künftig selbstverständlich "seine" Schäfchen hinter sich bringt, darf bezweifelt werden. Denn je näher der Kommunalwahltag 13. Juni rückt und je mehr Unzufriedenheit der Stadtvorstand produziert, um so dünner wird die Luft für Schröer und seine CDU. Die UBM bemüht sich auffallend, ihr Image als Mehrheitsbeschaffer abzuschütteln. Das eröffnet Spielraum für neue Konstellationen und ermöglicht SPD und Grünen, die Muskeln spielen zu lassen. Ein bemerkenswertes Signal kam in der finalen Ratssitzung 2003 von den Grünen: Erstmals lehnten sie einen Etat nicht in Bausch und Bogen ab, sondern enthielten sich - trotz großer Bedenken - der Stimme. Da könnte sich tatsächlich etwas in Richtung schwarz-grün-grün zusammenbrauen... r.morgen@volksfreund.de

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