Gut Ding will viel Weile haben

TRIER-NORD. Vordergründig tut sich nichts an der vergammelten Häuserzeile Paulinstraße 20 bis 24, aber hinter den Kulissen laufen die Planungen auf Hochtouren. "Wir hoffen, im kommenden Frühjahr mit unserem Bauprojekt starten zu können", heißt es aus dem Familienunternehmen Friedrich.

Gut Ding will mitunter besonders viel Weile haben. Schon vor einem Jahr hätten die Bauarbeiter in der Paulinstraße anrücken sollen. Damals planten die Friedrichs (Fliesenzentrum Kenn) ein 80-Zimmer-Hotel und Einzelhandels-Flächen an der Stelle ihrer unansehnlich gewordenen Häuser. Weil aber der potenzielle Hotel-Partner absprang, löste sich das Zehn-Millionen-Projekt in Luft auf. "Da konnten wir wieder von vorn anfangen", sagt Johannes Friedrich, geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens. Friedrich-Architektin Eva-Maria Ladwein musste umplanen, und das nicht nur einmal. War noch im vergangenen Frühjahr von einer großflächigen Einzelhandel-Nutzung im Erdgeschoss und darüber 20 Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen und "Baubeginn im Herbst" die Rede, so präsentiert sich der aktuelle Planungsstand erneut modifiziert: Neun dafür deutlich größere Mietwohnungen sollen entstehen, und ins Erdgeschoss werden neben einem Filialist wohl auch noch ein Bäcker und ein Metzger einziehen. Namen nennen die Friedrichs noch keine: "Erst, wenn alle Verträge unterzeichnet sind." Umfangreiche Vertragsverhandlungen, die Umplanung und die lange Zeit ungelöste Frage der Anlieferfläche und -zufahrt (über die Maarstraße) führten zu den weiteren Verzögerungen. "Jetzt sind wir so weit, dass wir in Kürze den Bauantrag stellen können", sagt Planerin Ladwein. Dann könnten die Bauarbeiten theoretisch im März oder April starten, möglicherweise beginnen im rückwärtige Bereich des Gebäudekomplexes bereits vorher Abrissarbeiten. Über das Schicksal der nicht denkmalgeschützten, aber doch Straßenbild-prägenden Fassaden des Doppelhauses Paulinstraße 22/24 ist offenbar noch nicht entschieden. "Wir prüfen derzeit, was machbar ist. Ich würde die Fassade gerne erhalten, aber es muss in einem wirtschaftlichen Zusammenhang stehen", betont die Architektin. Zwei wichtige Eckdaten stehen immerhin fest. Filialist sowie Bäcker und Metzger sollen möglichst Mitte 2005 und die Wohnungsmieter Ende 2005 einziehen können. Insgesamt will das Friedrich-Unternehmen rund 4,5 Millionen Euro in sein Paulinstraßen-Projekt investieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort