Gut bei Diabetes

TRIER. (red) Für den erfolgreichen Aufbau eines Qualitätsmanagements für die Behandlung von Menschen mit Diabetes wurde dem Mutterhaus als erster Klinik in Deutschland offiziell die erweiterte Zertifizierung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) verliehen. Schwerpunkte sind die Betreuung von diabetischen Schwangeren und die abteilungsübergreifende Versorgung der Diabetiker auf allen Stationen.

Gemeinsam mit der Krankenanstalt Mutterhaus der Borromäerinnen erhielten die beiden niedergelassenen Arztpraxen Dres. Bertil Oser und Eckhard Müller aus Bernkastel-Kues sowie Dres. Dorothea Reichert und Valeria Hinck aus Landau als die bundesweit ersten das Zertifikat "Erweiterte Anerkennung als Behandlungseinrichtung mit diabetesspezifischem Schwerpunkt" (Stufe 2) der DDG.Im Jahr 2010 jeder Zehnte Diabetiker

Die Zahl der an Diabetes mellitus erkrankten Menschen nimmt ständig zu, im Jahr 2010 werden voraussichtlich sieben bis zehn Prozent aller Bundesbürger zuckerkrank sein. Durch mangelnde Bewegung, zu reichliches Essen und Übergewicht wird die häufigste Form, Diabetes Typ 2, ausgelöst. Umgangssprachlich "Altersdiabetes" genannt, verschiebt sich der Beginn der Krankheit immer mehr in das Kinder- und Jugendalter. Die Kinderklinik des Mutterhauses ist darauf besonders spezialisiert und erhielt im April die Basisanerkennung (Stufe 1) der DDG für die qualitätvolle, flächendeckende Versorgung, Behandlung und Schulung von jungen Patienten mit Diabetes mellitus. Beide Anerkennungen gelten drei Jahre. Zunehmendes Alter sowie Übergewicht schwangerer Frauen sind Ursache für die steigende Häufigkeit des Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes). Ein Schwerpunkt des Diabeteszentrums am Mutterhaus ist deshalb die Versorgung diabetischer Schwangerer.Alle Fachabteilungen unter einem Dach

Alle nötigen Fachabteilungen sind dort unter einem Dach zu finden. Die Frauen mit der Risikoschwangerschaft werden im Mutterhaus in der Diabetologie, der Gynäkologie und der Pädiatrie betreut. "Wesentlich für die Schwangeren ist, dass sie mit Fachkenntnis und sensibel behandelt werden", sagt Dr. Karin Gutmann-Feisthauer, Internistin, Diabetologin und selbst betroffene Mutter. "Trotz Diabetes möchten wir, dass die Schwangerschaft als etwas Einmaliges und Schönes erlebt wird." Ein weiterer Schwerpunkt ist der Konsiliardienst im Mutterhaus. Darunter versteht man, dass in jeder Abteilung eine Betreuung durch Diabetesspezialisten möglich ist. Denn meist ist es nicht die Zuckerkrankheit, sondern eine andere Erkrankung, die einen Krankenhausaufenthalt notwendig macht. Für die Betreuung von Menschen mit Diabetes hat das Mutterhaus eine Facharztstelle geschaffen und mit einer Diabetesspezialistin besetzt. "Damit gehört es zu den wenigen Häusern, die dort investiert haben", sagt Dr. Dieter Braun, Oberarzt in der Abteilung Innere Medizin II.

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