Gut was eingehändelt

Die Bilder sind gemalt, die Arbeit damit getan, nun kann man sie angucken — und gut wär's. So denkt es sich die Künstlerin Georgia Zois. Aber so leicht lässt man sie bei ihrer Vernissage im Trierer Studio "AnKlang" nicht davonkommen.

 Ein Barock voller Gegensätze, aber die Vernissage ist gelungen. Darüber freuen sich Bertold Hirschfeld, Besitzer des Studios „AnKlang“, und die Künstlerin Georgia Zois. TV-Foto: Sabine Brudny

Ein Barock voller Gegensätze, aber die Vernissage ist gelungen. Darüber freuen sich Bertold Hirschfeld, Besitzer des Studios „AnKlang“, und die Künstlerin Georgia Zois. TV-Foto: Sabine Brudny

Trier. (bru) "Eine Laudatio — muss das sein?", fragt Georgia Zois anlässlich ihrer Vernissage "Barockes Händeln". Muss wohl. Und so erfahren die Ausstellungs-Besucher zunächst das Wesentliche aus dem Werdegang der Münchnerin Zois, die erst durch ein Psychologie-Studium nach Trier kam und nun hier lebt und malt. Damit nicht genug, wird das Wort an die Künstlerin weitergegeben. Gehört sich so — und Georgia Zois spricht vielleicht nicht gerne über sich — aber gerne über ihre Bilder und Georg Friedrich Händel.Der Barock sei eingebunden in politische Zusammenhänge; jeder habe Assoziationen dazu. "Hier spricht die Psychologin", meint Zois trocken. Zwar wird gelacht, doch bei ihren Erklärungen erfühlt auch der Laie, was die Künstlerin ausdrücken wollte: die überschäumende Ornamentik des Barocks, nur hier zum Teil gemalt in harten Tönen, an das Bedrohliche der damaligen Zeit gemahnend — Bilder, die wiederum andere nur umrahmen, die an das Verspielte, das Schöne, die Musik erinnern. "Ich bin Opern-Fan — und ich bin Barock-Fan", outet sich die Künstlerin. Gerade die Gegensätze — ein überdimensionales Begräbnis für den "stinkereichen" Händel hier und der bittere Hunger auf den Straßen dort — machten die Auseinandersetzung mit dieser Zeit so interessant. So sind ihre Acryl-Bilder und Zeichnungen voller kleiner Details und laden zum Eintauchen ein. Da werden Orgelpfeifen diskutiert, Instrumente, Farben und Ornamente.Wer sich von der Ausstellung der Künstlerin selbst ein Bild machen möchte, hat bis zum 30. September die Gelegenheit dazu: Studio AnKlang, Trier, Wallstraße 10, Fr 17 - 19 Uhr, Sa 15 - 18 Uhr oder nach Absprache unter Telefon 0651/992263.

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