Gute Aussichten für die Aachener Straße

Frischzellenkur für die Aachener Straße: Gegenüber dem ehemaligen Thomas-Baumarkt-Gelände (künftig Standort eines Kaufland-Lebensmittelmarktes) baut das Velopoint-Team den einstigen Ezetra-Komplex zu einem Wohn- und Geschäftshaus aus und um.

 Velopoint-Projekt: Das markante Ezetra-Gebäude bleibt in seiner Grundform erhalten und wird aus- und umgebaut. Kleines Foto: Auf dem Thomas-Gelände läuft der Abriss auf vollen Touren. TV-Fotos (3): Roland Morgen

Velopoint-Projekt: Das markante Ezetra-Gebäude bleibt in seiner Grundform erhalten und wird aus- und umgebaut. Kleines Foto: Auf dem Thomas-Gelände läuft der Abriss auf vollen Touren. TV-Fotos (3): Roland Morgen

Trier-West. Viel Durchgangsverkehr, wenig Gründe zum Verweilen. Die meisten Trierer kennen die Aachener Straße vor allem als Transitstrecke. Geht es nach Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani, wird sich das schon bald ändern: "Wir sind auf einem guten Weg, die weniger attraktive Seite der Mosel aufzuwerten und sie zu einem großen Anziehungspunkt zu machen."Der Anfang ist gemacht. Auf dem Gelände des Familienunternehmens Thomas zwischen Bahngleisen und Aachener Straße laufen Abrissarbeiten auf Hochtouren. Bis auf zwei denkmalgeschützte Eisenbahnhallen aus dem frühen 20. Jahrhundert weicht die bisherige Bebauung (Baumarkt, Baustoff-Großhandel, Gartencenter) einem rund 5,5 Millionen Euro kostenden Neubauprojekt. Spätestens im Mai 2008 soll dort Triers zweiter Kaufland-Lebensmittelmarkt eröffnen (der TV berichtete). Bauherr ist Peter Thomas, für die Planung zeichnet das Architekturbüro Pasucha verantwortlich. Bau-Aktivitäten auf der gegenüberliegenden Straßenseite: Von der alten Ein- und Verkaufszentrale für das Fleischergewerbe (Ezetra) steht nur noch das Gerippe. Das aber bleibt in seiner markanten Form erhalten und erhält mit dem Segen des Architektur- und Städtebaubeirates noch einigen baulichen Zuwachs. Die Velopoint GmbH & Co KG ist dabei, hier ihr neues Fahrrad- und Sportgeschäft zu bauen. Die Umsiedlung von der Saarstraße auf die andere Moselseite geht mit einer kräftigen Flächenerweiterung einher. Im Ezetra-Erdgeschoss entsteht durch Ausbau hin zur Straße eine rund 1000 Quadratmeter große Gewerbefläche. In den Traum von der "eigenen Firma in eigenen vier Wänden" und die Realisierung der Pläne von Markus Hertrich (archinplan) investiert das seit 19 Jahren zusammenarbeitende Velopoint-Trio Peter Düntzer, Michael Nießen und Uwe Fries (alle 44) viel Geld. Insgesamt zwei Millionen Euro kostet es, auf dem Ex-Ezetra-Areal nebst neuen Firmenräumen (bis Ende 2007) auch elf darüberliegende Wohnungen (bis Mitte 2008) und eine Solaranlage zu schaffen.Edeka geht, innovativer Wohnungsbau soll kommen

Den 75-prozentigen Projekt-Anteil hat Uwe Fries, der sich "heilfroh über die Standortentscheidung" zeigt. Ursprünglich habe man sich nach langer Suche im Pi-Park niederlassen wollen, ehe man 2006 auf das zum Verkauf stehende Ezetra-Gelände aufmerksam wurde. Fries: "Das ist wie geschaffen für uns und bietet völlig neue Möglichkeiten." Als da wären zum Beispiel Kooperationen mit dem Nachbarn Europäische Kunstakademie oder die Einrichtung einer "Bike-Akademie" im ebenfalls zu Ezetra gehörenden und gekauften Haus Aachener Straße 57, das früher im Erdgeschoss eine Gaststätte beherbergte. Weiterer Standortvorteil: ein Radweg vor dem Haus und einer dahinter, direkt an der Mosel. Diese Top-Lage bringt auch die Stadt mit ins Spiel. Sie will zwischen Kunstakademie und Velopoint einen weiteren öffentlichen Weg zur Mosel schaffen und "damit einen weiteren Schritt hin zur Realisierung der Stadt-am-Fluss-Idee" (Simone Kaes-Torchiani) gehen.Damit nicht genug der Perspektiven. Der Edeka-Markt in der Aachener Straße ist ein Auslaufmodell. Auf dem der Stadt gehörenden Grundstück stellt sich die Baudezernentin "innovativen Wohnungsbau" vor: "Wir sind bereit für Gespräche mit potenziellen Investoren."

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