Gute Frauenquote

TRIER. (woc) Über den Jahreswechsel hatte der Wirtschaftsausschuss seiner Dezernentin Christiane Horsch beauftragt, Informationen über die Situation von Frauen im Wirtschaftsdezernat zusammenzustellen. Ergebnis: Die Frauen-Quote in dem einzigen weiblich geführten Dezernat der Stadtverwaltung kann sich sehen lassen.

Knapp 50 Prozent der Beschäftigten im Trierer Wirtschaftsdezernat sind weiblich. Dabei ist der Frauenanteil nicht nur - wie häufig üblich - im mittleren Dienst hoch (über 55 Prozent), sondern auch im gehobenen Dienst (knapp 42 Prozent). Auch im höheren Dienst - eine Ebene, in der in der freien Wirtschaft oft nur sehr wenige Stellen mit Frauen besetzt sind - sind zwei von acht Mitarbeitern weiblich. Wirtschaftsdezernentin Horsch war sichtlich stolz auf diese Zahlen. "Die jüngste erfolgreiche Einstellung einer Frau im gehobenen Dienst erfolgte mit Kerstin Bendix als Revierförsterin. Und wenn ich noch lange dabei bin, schaffe ich es auch, die Frauen Quote im höheren Dienst weiter anzuheben."Flexible Arbeitsmodelle

Außerdem biete die Stadtverwaltung den Mitarbeitern, die wegen Kindererziehung eine Halbtagsstelle oder andere flexible Arbeitsmodelle wünschten, gute Möglichkeiten: "Wir haben vier TeleMitarbeiter, davon einen männlichen, die ihre Arbeit größtenteils von zu Hause aus erledigen." Auch der Nachfrage an Halbtagsarbeitsplätzen könne vollständig nachgekommen werden. Neben den bloßen Zahlen interessierte Ausschussmitglied Maria de Jesus Duran Kremer (SPD), ob eine Kommission im Dezernat alle schriftlichen Vorlagen auf Geschlechterneutralität und Diskriminierungspotenzial kontrolliere. "Einen solchen Ausschuss gibt es nicht", sagte Horsch, "aber das gesamte Dezernat bemüht sich, Frauen- und Familienbelange besonders zu berücksichtigen." Zum Beispiel würden bei Grundstücksvergaben Interessenten mit Familien bevorzugt. "Das ist zwar kein spezifische Berücksichtigung der Frauen, aber der Familien." Regelmäßig Frauenthemen

Ein männliches Ausschussmitglied kritisierte, dass die Vorschrift, dass Frauen bei gleicher Qualifikation und gleichzeitiger Unterpräsenz bei der Stellenvergabe bevorzugt werden müssen: "Entscheidet eine Familie, dass der Mann das Geld verdienen soll, und wird dann eine Frau, nur weil sie eine Frau ist, bei einer Beförderung bevorzugt, dann diskriminiert das Familienväter und Hausfrauen." Eine solche Situation - gleiche Qualifikation und Unterrepräsentanz - käme äußerst selten vor, gab die Frauenbeauftragte der Stadt, Maria Rieger-Nopirakowsky, zu bedenken. Horsch bestätigte: "Diese Vorschrift haben wir bei einer Stellenbesetzung Gott sei Dank noch nicht anwenden müssen." Die Wirtschaftsdezernentin sagte zu, regelmäßig Frauenthemen im Ausschuss aufzugreifen. In einer der nächsten Sitzungen soll es schon um das Thema "Frauen im Trierer Einzelhandel" gehen.

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