Gute Lehre als Karriere-Sprungbrett

TRIER. (jue) Oberbürgermeister Helmut Schröer und Hans-Hermann Kocks, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (Hwk) Trier, zeichneten fünf Betriebe aus Trier für gute Arbeit in der Ausbildung aus.

Wie Kocks erläuterte, bewertet die Kammer die Betriebe danach, ob sie regelmäßig viele Auszubildende haben, diese regelmäßig gute Ergebnisse bei der Gesellenprüfung erzielen und beim praktischen Leistungswettbewerb erfolgreich sind, ob die Ausbilder in Prüfungsausschüssen ehrenamtlich tätig sind. Als vorbildliche Ausbildungsbetriebe 2003, die diesen Kriterien genügen, wurden aus der Stadt Trier geehrt: Elektro Esser (Inhaber: Albert Jakob), Konditorei Herbert Razen, Klaus Müller Friseur & Shop, Hase Kaminofenbau, Dorner & Volbach. Dass mit einer guten Ausbildung im Handwerk viele Türen offen stehen, hat Guido Kriebs erfahren. Vor zehn Jahren machte er eine Lehre bei der Konditorei Herbert Razen. Heute ist er als Konditormeister wieder nach Trier zur Konditorei Razen zurückgekehrt. "Die Lehre war ein echtes Sprungbrett für meine Karriere", versichert Kriebs. Er bedauert, dass für viele junge Leute ein Handwerksberuf wenig attraktiv ist. "Die Arbeitszeiten und die geringe Bezahlung schreckt wohl viele ab. Wir haben daher wirklich Probleme, gute Bewerber zu finden", betont Kriebs. Auch Betriebe des traditionell beliebten Kfz-Bereichs und des Friseurhandwerks sind bemüht, aus ihren Auszubildenden das Beste herauszuholen. Der Friseurbetrieb Klaus Müller bildet seinen Nachwuchs zusätzlich überbetrieblich aus. "Wir haben eine Schule eingerichtet, in der unsere zehn Auszubildenden regelmäßig trainiert werden, bevor sie für eine neue Aufgabe im Salon eingesetzt werden", erläutert Anita Müller. Dadurch nehme die Kundenzufriedenheit zu. Steigende Ansprüche an die Auszubildenden stellt auch Wilfried Dorner vom Kraftfahrzeugbetrieb Dorner & Volbach. "Seit die Elektronik ihren Siegeszug in der Kfz-Branche gehalten hat, müssen die jungen Leute in Mathematik fit sein", erkärt Dorner. "Wir bieten zwar keinen weißen-Kragen-Job, aber bei der Fehlersuche am Auto bekommt man keine schmutzigen Hände", wirbt Dorner. Vierzehn Auszubildende werden von Dirk Przystav bei Hase Kaminofenbau betreut. Mehr als sonst bildet zur Zeit Ralf Jakob von Elektro Esser aus. "Derzeit sind es fünf Auszubildende, normalerweise haben wir nur zwei bis drei", versichert Jakob. Die Unternehmer sind sich einig: Ohne Ausbildung haben sie keinen Nachwuchs. Bedauerlich sei jedoch, dass viele Fachkräfte später nach Luxemburg abwanderten. "Eine Harmonisierung der Steuergesetzgebung auf europäischer Ebene ist dringend nötig," mahnte Dorner.

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