Gute Noten für Ehranger Bildungsoffensive

TRIER. Einstimmig hat der Stadtrat Trier der Erweiterung der Grundschule St. Peter Trier-Ehrang von einer Betreuenden Grundschule zu einer Ganztagsschule in offener Form zugestimmt. Elternbeirat und Lehrerschaft hatten sich bereits für diese neue Schulform ausgesprochen.

 Vor 15 Jahren ist die Grundschule Ehrang zu einer Betreuenden Grundschule umgewandelt worden. Ab dem kommenden Schuljahr wird nun das Betreuungsangebot als "Ganztagsschule in offener Form" weiter ausgebaut. Foto: Albert Follmann

Vor 15 Jahren ist die Grundschule Ehrang zu einer Betreuenden Grundschule umgewandelt worden. Ab dem kommenden Schuljahr wird nun das Betreuungsangebot als "Ganztagsschule in offener Form" weiter ausgebaut. Foto: Albert Follmann

Weil der Betreuungsbedarf an Nachmittagen gestiegen ist, möchte die Grundschule St. Peter Ehrang die Betreuende Grundschule zu einer Ganztagsschule in offener Form erweitern. Nachdem neben der Gesamtkonferenz und dem Schulelternbeirat nun auch der Trierer Stadtrat als zuständiges Gremium des Trägers dem Antrag von Schulleiter Karl Heinz Schäfer zugestimmt hat, steht einer Umsetzung ab dem kommenden Schuljahr nichts mehr im Weg. Im Gegensatz zu der vom Land energisch vorangetriebenen und auch finanziell geförderten Ganztagsschule, bei der die Kinder an vier Tagen der Woche verbindlich bis 16 Uhr kommen müssen, setzt die offene Form auf Freiwilligkeit: Eltern können den Zeitraum innerhalb von vier Tagen - von Montag bis Donnerstag - wählen, an dem ihre Kinder nachmittags die Schule besuchen sollen."Offene Form ist familienfreundlicher"

Nach Auskunft von Schulleiter Schäfer müssen sich die Eltern aus Gründen der Planungssicherheit allerdings für ein halbes Jahr festlegen. Der Rektor findet, dass die offene Form familienfreundlicher ist. Die Grundschulerweiterung sei darüber hinaus ein wesentlicher Beitrag zur Standortsicherung der Einrichtung im Stadtteil Ehrang. Die Schule sucht noch engagierte Erwachsene, die an einer Mitarbeit in den Bereichen Spiel, Sport, Schach, Basteln und Werken interessiert sind. Sie können sich im Sekretariat, Telefon 0651/64963, melden. Seit dem Schuljahr 1990/91 besteht St. Peter als Betreuende Grundschule. Seit dieser Zeit sind die verschiedenen Betreuungsmaßnahmen konsequent erweitert worden. Von den derzeit 200 Schülern nehmen fast die Hälfte das Angebot einer täglichen warmen Mahlzeit, einer Hausaufgabenhilfe und von unterrichtsergänzenden Angeboten wahr. Lob für die Ehranger Schuloffensive kam aus den Reihen der Stadtratsfraktionen. Dorothee Bohr (CDU) findet, dass Unterricht und Betreuung zu einer Einheit zusammenwachsen. Das Engagement von Schulleitung und Lehrern sei vorbildlich. Die Betreuende Grundschule habe unter ihrem Förderverein erfolgreiche Pionierarbeit geleistet, sagte Regina Bux (SPD), und die Schule gehe nun ihren Weg konsequent weiter. Die neue Schulform werde dem Betreuungsbedarf bis zum Nachmittag gerecht; deshalb seien auch die Gelder gerechtfertigt (für den Essensanteil und die Kosten für die Betreuungskräfte zahlt die Stadt rund 13 000 Euro jährlich). Die Zustimmung seiner Fraktion für diese "sinnvolle Maßnahme" signalisierte Grünen-Sprecher Gerd Dahm. Für die UBM machte Hans-Alwin Schmitz auf einen weiteren positiven Aspekt der Schulerweiterung in Ehrang aufmerksam. Dies sei eine mögliche Alternative, um die Raumproblematik in Biewer in den Griff zu bekommen. An der Grundschule in Biewer ist die Schülerzahl nach Auskunft der Verwaltung in diesem Schuljahr auf 118 angestiegen. Davon seien rund 30 Schüler aus Ehrang und Quint. Es wird erwartet, dass durch die Neuerung in St. Peter Ehrang die Anmeldungen für die Ganztagsschule Biewer von Kindern aus den benachbarten Schulbezirken Ehrang und Quint zurückgehen werden. Die Verwaltung kalkuliert deshalb Einsparungen bei der Schülerbeförderung zur Grundschule Biewer ein, was die Gesamtkosten für das neue Ehranger Schulprojekt von 13 000 auf rund 10 000 Euro mindert.

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