Genau wie der Landkreis Trier-Saarburg wird auch die Stadt Trier darauf verzichten, das gesamte Hartz IV-Paket von der Beratung und Eingliederung in den Arbeitsmarkt bis zum individuellen Job-Management selbst zu übernehmen (der TV berichtete). "Die Stadt Trier besitzt weder die Möglichkeiten, die bisher ausdrücklich der Agentur für Arbeit zugewiesenen Aufgaben zu übernehmen, noch vefügt sie über das notwendige Personal und die entsprechenden Räumlichkeiten", sagte Sozialdezernent Georg Bernarding. Die von Stadt und Kreis bevorzugte Alternative zu diesem riskanten Alleingang ist die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft mit der Agentur für Arbeit Trier. Diese soll zum Jahresbeginn 2005 ihre Arbeit aufnehmen - daraus resultiert ein enormer Zeitdruck. Die Vorbereitungen der Einrichtung einer solchen Arbeitsgemeinschaft basieren auf einer Absichtserklärung, die Planung, Organisation und inhaltliche Aufgaben umfasst. Seit Mai bereiten Arbeitsgruppen, bestehend aus Vertretern der Stadt Trier und der Agentur für Arbeit, die fachliche, organisatorische, personelle und finanzielle Umsetzung vor. Die neue Arbeitsgemeinschaft wird in den Räumen der Agentur für Arbeit Trier in der Dasbachstraße sitzen. "Die Sozialverwaltung wird den Geschäftsführer stellen", informierte Bernarding. Nach Schätzungen werden mehr als 8000 Menschen in Trier von Hartz IV betroffen sein. Ingeborg Sahler-Fesel (SPD) bescheinigte der Verwaltung eine "gute Vorarbeit trotz knapper Zeitschiene". Manfred Becker (Bündnis 90/Die Grünen) erinnerte an die Notwendigkeit einer "demokratischen Kontrolle der Arbeitsgemeinschaft durch den Stadtrat". Auch Christiane Probst (UBM) wünschte "eine konsequente Aufklärungsarbeit". Thomas Egger (FDP) hält die Kooperation für "vernünftig, wenn auch im Detail verbesserungsfähig".