Halbe Stunde für 125 Kilo

PFALZEL. (c.c.) Ohne größere Probleme und von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt entschärften gestern zwei Mitarbeiter des Kampfmittel-Räumdienstes eine Fliegerbombe am Rande des Stadtteils Pfalzel. Das 125-Kilogramm-Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg war bei Bauarbeiten am Morgen zu Tage getreten.

Es war gegen 10.30 Uhr, als ein Baggerfahrer gestern auf ein metallenes Geräusch aufmerksam wurde. Seine Baggerschaufel war beim Planieren eines Betriebsgeländes hinter der Umspannanlage in der Eltzstraße über einen Gegenstand gefahren, der sich nach Begutachtung des Kampfmittel-Räumdienstes als 125 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entpuppte. Bestimmt gewesen war sie vor 60 Jahren für die nahe gelegene Bahnstrecke. Unter Einsatzleitung von Berufsfeuerwehr-Chef Herbert Albers-Hain wurde die Entschärfung für 16 Uhr angesetzt. Diese Zeit war vor allem deshalb günstig, weil die Mitarbeiter der im 300-Meter-Radius um den Fundort gelegenen Firma BLH bereits Feierabend hatten. Somit mussten lediglich Eltz- und Hafenstraße sowie die B 53 ab Schiffstraße von der Polizei abgesperrt werden. Ohne Probleme entfernten die beiden Fachmänner Kurt Mazzucco und Heiko Pagel in knapp einer halben Stunde den Zünder vom Bombenkörper und machten die Fliegerbombe damit unschädlich. "Das Schwierigste war es, die Bombe frei zu graben, weil die Erde so unglaublich hart ist", berichtete Feuerwerker Mazzucco. Die mit TNT gefüllte Bombe, deren Zünder nach Auskunft der Fachleute "voll funktionsfähig und in fast neuem Zustand" waren, wartet nun in einem Koblenzer Bunker auf ihre endgültige "Entsorgung".

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