"Hallo, Pater Aloys!"

TRIER-WEST/PALLIEN. Bekannt ist Pater Aloys Hülskamp im Westen Triers schon lange. Nachdem er als Kaplan bis vor drei Jahren mit dem vor ein paar Wochen verabschiedeten Pater Josef Kahmann zusammengearbeitet hatte, übernahm der 38-jährige Salesianer-Bruder nun als Pfarrer die seelsorgerische Betreuung der drei Pfarreien St. Simeon, Christkönig und St. Simon und Juda.

"Mein Fahrrad ist ein wichtiges pastorales Hilfsmittel", sagt Pater Aloys Hülskamp, schwingt sich auf seinen Drahtesel und dreht eine Runde durch den Stadtteil. Schon von weitem rufen ihm Kinder und Menschen auf der Straße ein freundliches "Hallo, Pater Aloys!" entgegen. "Ich suche die Begegnung mit den Menschen. Hier spielt sich Kirche auf der Straße ab, und die Menschen freuen sich, dass ich als Seelsorger bei ihnen präsent bin, dass sie mich als Seelsorger erleben und erfahren können. Es ist mir wichtig, auch auf der Straße Zeugnis zu geben", erklärt Aloys Hülskamp.Auf der Straße Zeugnis geben

Die Menschen scheinen es dem Ordensmann zu danken, dass sich für ihn Kirche und Nächstenliebe nicht nur zwischen Altar und Orgel abspielen. Denn der smarte junge Mann, der mit Jeans, karriertem Hemd und seinem Fahrrad eher als ein Typ wie von nebenan durchgeht, hat bei ihnen mit seinem legeren Auftreten einen Stein im Brett und die Sympathien auf seiner Seite. Für jeden und jedes Anliegen "ein offenes Ohr haben", darin sieht er seine Aufgabe. Rund um die Uhr ist er als Ansprechpartner und Vertrauter für seine Schäfchen da. Denn der Salesianer-Pater wohnt mit seinen Mitbrüdern im Don-Bosco-Haus in der Gneisenaustraße "mittendrin". "Die Leute wissen, hier können sie sich immer melden, viele haben auch meine Telefonnummer", sagt der Pater. In seinem Heimatort in Norddeutschland hatte Pater Aloys den ersten Kontakt zu den Salesianern Don Boscos. Als 20-Jähriger hat er das Ordensleben an einem Besinnungstag kennen und schätzen gelernt. "Ursprünglich wollte ich den elterlichen Hof übernehmen", erinnert sich Aloys Hülskamp, der als ausgebildeter Landwirt, Gärtner, staatlich geprüfter Wirtschafter und Techniker für Landbau, Berufs- und Arbeitspädagogik ganz weltliche Wege eingeschlagen hatte. Sein Noviziat begann er 1987, die Erstprofess legte er dann ein Jahr später, 1994 sein ewiges Gelübde ab.Vom Traktor auf die Kanzel

Der Diakonweihe (1995) und seiner Priesterweihe (1996) gingen ein Theologie- und Sozialpädagogik-Studium voraus. Von August 1997 bis zum gleichen Monat des Jahres 2001 stand er als Kaplan Pfarrer Josef Kahmann in Trier-West zur Seite. Seitdem war er bis Anfang September diesen Jahres Direktor der Salesianer Don Boscos im Jugendhilfezentrum auf dem Helenenberg, also Oberer der Gemeinschaft seiner Mitbrüder und pastoraler Mitarbeiter in der Jugendhilfe-Einrichtung. In seiner Entscheidung, Ordensmann zu werden, haben ihn seine Eltern und vier Schwestern unterstützt. "Angesprochen hat mich damals die Arbeit mit jungen Menschen im Geiste Don Boscos und das Ordensleben in der Nachfolge Jesu", erklärt Pater Aloys. Trotz seiner erst 38 Lenze, hat er "viele Erfahrungen sammeln können". Außerdem hat er immer viel zu tun: "Ich habe nie Langeweile. Ich will auch nicht Arbeit und Privat trennen. Das ist einfach mein Leben”, sagt Aloys Hülskamp, der Ordensmann mit Leib und Seele.

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