Handarbeit für die Pfarrheimküche

Selbstgestrickte Socken und flauschige Wollmützen, Schürzen, Ponchos und Teddybärenpullover - an neuen kreativen Ideen mangelt es dem Handarbeitskreis Ruwer nicht. Seit mehr als 30 Jahren treffen sich die 53- bis 92-jährigen Frauen nicht nur aus Freude am Handarbeiten, sondern betreiben ihr Hobby vor allem für gute Zwecke.

 Anita Leckel, Roswitha Schafe, Mia Spoden, Anneliese Kirsten, Anneliese Röhrig und Sonja Grobe (von links) sowie ihre Kolleginnen vom Ruwerer Handarbeitskreis haben Handarbeiten für verschiedenen Anlässe angefertigt. TV-Foto: Adrienne-Janine Marske

Anita Leckel, Roswitha Schafe, Mia Spoden, Anneliese Kirsten, Anneliese Röhrig und Sonja Grobe (von links) sowie ihre Kolleginnen vom Ruwerer Handarbeitskreis haben Handarbeiten für verschiedenen Anlässe angefertigt. TV-Foto: Adrienne-Janine Marske

Ruwer. (ajm) Das leise Klappern von Stricknadeln und fröhliches Lachen erfüllen den Gemeinschaftsraum des Pfarrheims St. Klemens in Ruwer. Emsige Geschäftigkeit ist bei jeder der neun Frauen des Handarbeitskreises zu spüren, denn wie in jedem Jahr bereiten sie sich auf ihren voradventlichen Basar im Gemeindehaus vor. "Es gibt noch viel zu tun, denn am 22. November von 14 Uhr bis 18 Uhr ist es wieder so weit", freut sich die Gruppenleiterin Anneliese Kirsten auf den Basarverkauf. Die Einnahmen spenden die Frauen jedes Jahr an wohltätige Organisationen und an ihre Gemeinde.

Gedankenaustausch der Generationen



So haben die Frauen vor mehr als 20 Jahren die gesamte Pfarrheimküche für 8000 Mark, umgerechnet etwa 4000 Euro, "erstrickt", erzählt Gründungsmitglied Kirsten: "Wir haben aber auch schon Multiple-Sklerose-Erkrankte unterstützt und fördern Projekte, die aktuell sind."

Handarbeit fördert aber nicht nur Wohltätiges, sondern auch seit drei Jahrzehnten den Generationenaustausch in Ruwer. Eine Tasse Kaffee aus der Pfarrheimküche fehlt dabei nie, genauso wenig wie der Gedankenaustausch. "Wir regen uns hier immer gegenseitig an und halten ein Schwätzchen dabei", berichtet Anneliese Röhrig (92) und zwinkert Sonja Grobe (53), dem Nesthäckchen der Gruppe, verschmitzt zu.

Als ältestes Mitglied im Kreis der Handarbeitsbegeisterten ist Röhrig zugleich auch jüngstes Mitglied, denn sie näht erst im dritten Jahr Geschenksäckchen und häkelt mit Begeisterung Taschen. "Nach 60 Jahren habe ich hier wieder mit dem Handarbeiten angefangen, und es macht mir viel Spaß", erzählt Röhrig, die der Zufall zu der Handarbeitsgruppe führte - und großer Hunger: Bratwürstchenduft lockte die hungrige Seniorin vor drei Jahren aus ihrer Wohnung, und so gelangte sie zum Pfarreifest, bei dem sie Würstchen, Pommes und ein frisches Bier erwarteten. Dort erfuhr sie von den Treffen des Handarbeitskreises und ist seitdem mit Freude dabei, wenn es ums Handarbeiten für gute Zwecke geht.

"Jetzt habe ich keine Probleme mehr mit Weihnachtsgeschenken", freut sich die Gruppenälteste, "die Männer in der Familie bekommen jetzt immer selbstgestrickte Socken."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort