Handpuppen und Seitenhiebe

EUREN. Einen Stein im Brett haben die Eurener beimTrierer Stadtpatron. Während des Kirmes-Wochenendes hätten die äußeren Bedingungen nicht besser sein können.

Nicht nur das Karussell in der St. Helenastraße war am Sonntagnachmittag ein magischer Anziehungspunkt für die kleinen Besucher. Zum ersten Mal während der St. Helena Kirmes zog es die Mädchen und Jungs ins Bürgerhaus. Dort wartete bereits Kasperle. "Seid ihr auch alle da", hätte er nicht zu rufen brauchen. Klar waren alle da und warteten gespannt darauf, dass der Kasper den Vorhang beiseite zog. "Hau ruck, hau ruck, hau ruck", der Vorhang wollte nicht, und so hatte der Kasper seine liebe Müh'. Aber dann war es geschafft, und das Spiel mit dem Kasper und dem ausgebrochenen Krokodil begann. Ganz schön frech war das Krokodil, weil es der armen Großmutter eine ganze Pfanne mit Bratkartoffeln stahl und noch dazu ihre schönen Blumen. Aber da waren ja noch der Kasper und der Polizist, die das Krokodil einfingen und es wieder in den Zirkus brachten. Die Figuren waren eine Leihgabe des Kindergartens Zewen. "Die ganz kleinen Besucher bei unserer Kirmes kamen bisher zu kurz. Das wollten wir mit dem Kasperle-Theater ändern", sagte Werner Götz, Vorsitzender des ausrichtenden Kulturrings Trier-Euren. Doch nicht nur die Besucher hatten ihre Freude an dem Stück, sondern auch die Akteure. Bei so viel Zuspruch soll es im nächsten Jahr wieder ein Kasperle-Theater geben, versprechen die Akteure Milka Rigioni, Kerstin Metzler, Sabine Blum, Marion Schmitz und Thomas Fusenig. Genau wie das Angebot mit Flohmarkt und Kinderbelustigung vor dem Bürgerhaus, ergänzt Vorsitzender Götz. Drinnen hatte das Jugendorchester des Musikvereins zur Unterhaltung bei Kaffee und Kuchen aufgespielt. Das Bilderbuchwetter hatte schon am Samstag für einen Kirmes-Auftakt nach Maß gesorgt. Dem kirchlichen Teil mit einem Gottesdienst (zelebriert von Pastor Franz-Josef Hohn und gestaltet vom Kirchenchor unter der Leitung von Heinz Hoff) folgte die Eröffnung mit Ansprachen von Ortsvorsteher Hans Schmitz und Kulturring-Vorsitzender Werner Götz. Es wäre nicht die Eurener Kirmes gewesen, hätten die Verbal-Attacken gegen die Stadtoberen gefehlt. Empfänger des Unmuts war Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink, der Oberbürgermeister Helmut Schröer vertrat. Ortsvorsteher Schmitz - zurzeit im selbst erklärten letzten Jahr seiner Amtszeit - hatte nur einen Wunsch an die Stadtväter: Als Abschiedsgeschenk hätte er gern eine neu ausgebaute Eurener Straße. Die Planung sei gemacht, jetzt müsse der OB nur noch die versprochene Ausführung einlösen. Das wiederholte Fehlen Schröers bei der Kirmeseröffnung veranlasste Götz zu der Frage, ob das Stadtoberhaupt die Eurener nicht mehr gern habe. Sein Rat an den Kulturdezernenten für dessen Weg zum Auto: "Stolpern Sie nicht und passen Sie auf die großen Löcher auf." Bei allem Ernst verstehen die Eurener ausgelassen ihre Hähnchen-Kirmes zu feiern. Und mit ihnen viele Gäste. Dazu trug ein attraktives und umfangreiches musikalisches Begleitprogramm bei mit der Leyendecker Bloas, den Bands Public Address und Teamwork. "Danke an die Anwohner. Würden die nicht mitspielen, wären wir schnell fertig mit der Kirmes", lobte Götz. Mit dabei war auch der Männergesangverein (Leitung Manfred Neimann) und der Musikverein unter Thorsten Becker. Am Donnerstag feiern die Eurener ihre Nachkirmes (gerne mit Gästen, nur keine Verwandten). "Dann ist hier der Haupttag", verspricht Götz. Ab 19 Uhr spielen "De Funkis". Die Kirmesstände öffnen um 16 Uhr.

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