"Ich bin als geborener Steinbock ein Arbeitstier und muss immer ein bisschen was anpacken", sagt Reinhold Bonertz von sich. Ob im Mariahofer Ortsbeirat, im Pfarrgemeinderat oder als gelernter Techniker und passionierter Handwerker: Der 60-Jährige engagiert sich, wo er gebraucht wird. In seinem Haus auf dem Brubacher Hof, abseits des städtischen Treibens, genießt er mit seiner Familie die Abgeschiedenheit der Natur. Wenn sich der Frühnebel lichtet, sieht man weite Flur, wohin man schaut. Grüne Wiesen, eine Koppel mit Pferden und Bäume, die in Herbstfarben schimmern. Straßenlärm ist nur zu hören, wenn sich gerade ein Auto in das abgelegene Nest verirrt. Wer hier ahnungslos ausgesetzt würde, würde kaum vermuten, dass er nur wenige Autominuten von der Stadtmitte oder nur einen Steinwurf vom Zentrum des Stadtteils Mariahof entfernt ist. Inmitten dieser Idylle, auf dem Brubacher Hof, hat Reinhold Bonertz vor über dreißig Jahren mit seiner Frau Marlene ein Haus gebaut. Als gelernter Metall-Techniker mit Meisterbrief hat er schon damals das meiste in Eigenregie auf die Beine gestellt. "Ich bin Handwerker durch und durch", sagt Bonertz und erzählt von seiner aktuellen Baustelle, dem Neubau seines Sohnes Marcus. Vom Grundriss bis zum schmiedeeisernen Geländer und den kleinsten technischen Sachen - Reinhold Bonertz kümmere sich um alles, verrät seine Schwiegertochter. Doch nicht nur für seine drei Kinder und die beiden Enkeltöchter ist der in Trierweiler Aufgewachsene stets eine verlässliche Hilfe. Auch für den Brubacher Hof und den Stadtteil Mariahof engagiert sich Bonertz. Seit zehn Jahren gehört er dem Ortsbeirat von Mariahof an, sitzt im Pfarrgemeinderat und im Verwaltungsrat von St. Michael und hilft seit 25 Jahren im Festausschuss, kleine und große Feierlichkeiten auf die Beine zu stellen. 1997 hat Bonertz zusammen mit den Brubacher Bürgern in Eigenverantwortung das "Brubacher Kapellchen" restauriert und wieder auf Hochglanz gebracht. "Wir haben innen und außen den Putz abgehauen, Pflastersteine gelegt und die Gitter gestrichen. Nächstes Jahr wird die Kapelle 100 Jahre alt, und wir überlegen jetzt schon, ob wir eventuell eine Feier machen", erzählt er. 35 Jahre lang war Bonertz bei den Stadtwerken Trier im Bereich Gasversorgung beschäftigt und hat als Mitglied der hauseigenen Wanderabteilung noch immer regen Kontakt zu seinen ehemaligen Arbeitskollegen. Regelmäßig stehen hochalpine Hüttenwanderungen mit einigen Kilo Gepäck rund um die Berge Südtirols auf dem Programm. Auch für den heimatnahen Mattheiser Wald hat sich Bonertz schon eingesetzt. "Wir haben dort Hecken nachgeschnitten und eine große Wandertafel mit drei verschiedenen, unterschiedlich langen Wanderwegen aufgestellt", sagt Bonertz und zeigt auf eine Karte. Glücklich ist er über den seit 1980 mit seiner Hilfe organisierten, jährlich stattfindenden "großen Martinsumzug" im Stadtteil Mariahof. Schließlich bekämen die Kinder dort noch kostenlos eine Brezel - "so, wie es sich gehört".