Hartnäckiges Provisorium

Seit 2006 herrscht wegen des Baus der Trier-Galerie der Verkehrs-Ausnahmezustand rund um den Nikolaus-Koch-Platz. Doch auch nach Eröffnung des Einkaufszentrums wird sich die Situation nur langsam entspannen. Erster Schritt ist die Wiederbelebung der Busspur in der Metzelstraße bis Jahresende.

Trier. Die Szene wiederholt sich tagtäglich. An beiden Seiten der Zuckerbergstraße halten schwere Fahrzeuge, die mit der Trier-Galerie-Baustelle zu tun haben. Die so verengte Fahrbahn bringt Ärger, Staus und Verspätungen im Busverkehr. Wer glaubt, dass nach der Eröffnung des neuen Einkaufszentrums am 4. September der alte Zustand und damit Entspannung einkehrt, liegt falsch. Denn es ist noch längst nicht klar, wie in Zukunft die Verkehrsströme fließen sollen. Fest steht bislang nur: Die Metzelstraße, die zwischen den beiden Trier-Galerie-Blöcken verläuft und seit zwei Jahren gesperrt ist, soll "möglichst bald wieder als Bus-Trasse dienen", sagt Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani. Doch voraussichtlich nicht vor Spätherbst können die Busse in Richtung Viehmarkt wieder fahren, wie gehabt bis 2006. Denn wenn die letzten Trier-Galerie-Bauarbeiten abgeschlossen sind, muss die Metzelstraße wieder auf Vordermann gebracht werden. Ihre Wiederinbetriebnahme für den Busverkehr bringt zwar eine leichte Entspannung für die bisherige Ausweichroute Zuckerbergstraße, löst aber nicht das Grundsatzproblem. "Wir wissen noch nicht, wie der Verkehr rund um den Nikolaus-Koch-Platz in Zukunft fließen soll", betont die Baudezernentin. Gründe gibt es reichlich. Die - neben noch ungeklärten Finanzierungsfragen - wichtigsten: Das notwendige Gutachten kann die Stadt erst jetzt, nach Genehmigung ihres Etats durch die ADD, in Auftrag geben. Neben einem Konzept mangelt es auch an Personal. Nach dem Weggang von Sören Stock ist die Stelle des städtischen Verkehrsplaners vakant; mithin liegt auch die Erarbeitung des Mobilitätskonzeptes für Trier auf Eis. Mit den 15 Bewerberinnen und Bewerbern, die sich auf die Ausschreibung gemeldet haben, laufen derzeit Gespräche.

Simone Kaes-Torchiani will beim sensiblen Thema Nikolaus-Koch-Platz nichts übers Knie brechen, sondern eine allen Verkehrsteilnehmern gerecht werdende Lösung". Die könnte beispielsweise dazu führen, dass die Walramsneustraße künftig wieder in Richtung Parkhaus Hauptmarkt/Treviris mit Autos befahren werden darf (seit 2006 verboten) und an der Einmündung in die Böhmerstraße die breite Zuckerbergstraße für Fußgänger mit einer neuen Mittelinsel entschärft wird.

Immerhin beginnt sich abzuzeichnen, dass die Metzelstraße eine reine Bus-Straße in beiden Fahrtrichtung wird, die ansonsten nur noch ausfahrendem Lieferverkehr der Trier-Galerie zur Verfügung steht: Auf Beschluss des Bau-Dezernatsausschusses bastelt das Rathaus derzeit daran, künftig auch die aus Richtung Viehmarkt Kommenden zwischen den beiden Trier-Galerie-Blöcken zum Nikolaus-Koch-Platz fahren zu lassen - laut Baudezernentin "möglichst zum Fahrplanwechsel Anfang 2010."

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