Hauptpost zu verkaufen

TRIER. Die Deutsche Post AG sucht einen Käufer für die Trierer Hauptpost und das sie umgebende Gelände am Bahnhof. Doch der Investor muss eventuelle Baupläne genau mit der Stadt abstimmen und mit archäologischen Grabungen rechnen.

"Zu verkaufen: Postgebäude mit circa 22 000 Quadratmetern Entwicklungsgrundstück." Mit einem großen Schild sucht eine Immobilienfirma aus Darmstadt einen Käufer für die Trierer Hauptpost und das umliegende Gelände am Bahnhof. "Wir wollen alle Gebäude und das gesamte Grundstück verkaufen", sagt Post-Sprecher Stefan Heß. "Wir planen eine Rückanmietung der Teile, die wir noch nutzen." Dies sei aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoller, als die Anlage zu behalten.Post will Pächter werden

Nach Auskunft von Heß sind auf dem Gelände zurzeit die Post-Filiale, die Paketzustellung, die Briefzustellung und kleinere Verwaltungseinheiten untergebracht. "Für die Kunden wird sich nichts ändern", sagt Heß. "Das ist ein alt eingesessener Poststandort." Vorstellbar sei aber, dass die Briefzustellung irgendwann einmal vom neuen Briefzentrum im Trierer Hafen aus organisiert werde. Bereits seit 1997 steht der Verkauf der seit Anfang der 70erJahre von der Post genutzten Immobilie im Raum, seit Anfang des Jahres hat das Unternehmen seine Bemühungen verstärkt. "Wir sprechen mit vielen Interessenten", sagt Heß. Man wolle die Sache aber langfristig angehen. "Das ist ein Sahnestück, das wird seinen Preis haben." Bereits 1998 entwickelte die Stadt gemeinsam mit der Post eine Planung für das Gelände. Im Gespräch war der Bau eines Multiplex-Kinos, auch das inzwischen in der Dasbachstraße untergebrachte Arbeitsamt sollte hier einmal ein Zuhause finden. "Das Gelände ist sehr wichtig für die Entwicklung von Trier-Nord", sagt Christoph Struth, Leiter des Stadtplanungsamts. "Es ist die Schnittstelle zwischen Mitte und Nord." Ein potenzieller Käufer müsse seine Vorstellung auf jeden Fall genau mit den Planern von der Stadt abstimmen, unter anderem, um eine visuelle Beeinträchtigung der Kirche St. Maximin auszuschließen. Grundsätzlich sei auf dem Gelände eine drei- bis viergeschossige Bebauung denkbar. So sah die Planung von 1998 eine "Blockrandbebauung" vor, im inneren Bereich des Viertels wären eingeschossige Bauten denkbar. Aus planerischer Sicht ist das Areal ein Mischgebiet - Wohnen, Büros, Dienstleistungsbetriebe und kleinflächiger Handel sind erlaubt. Ein Discounter könnte sich beispielsweise auf einem Teil der Fläche niederlassen, oder ein Hotel. "Es wird aber keinen Handelsschwerpunkt geben", sagt Struth. Überraschungen für einen Bauherrn dürfte auch der Boden des Postgeländes bergen. Zu römischer Zeit umgab die nahe gelegene Kirche St. Maximin ein Gräberfeld. Struth: "Das Gebiet war danach in weiten Teilen nie bebaut. Hier ist mit Bodenfunden zu rechnen."

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