Hausaufgaben machen

Seine ureigene Aufgabe ist es nicht, dennoch widmete der Ortsbeirat Trier-Süd dem Thema "Ganztagsschule im Stadtteil" sehr große Aufmerksamkeit bei der jüngsten Ratssitzung.

Trier-Süd. Es ist nicht so, dass sich der Ortsbeirat Trier-Süd nicht klar über seine Zuständigkeiten wäre. Allen voran Ortsvorsteher Werner Schulz (SPD) wissen die Ratsleute, wo ihre Aufgaben und wo die der Stadt liegen. Dennoch wollen sie ein "klares Votum abgeben", sagte Schulz, "dass eine oder zwei Ganztagsschulen installiert werden". Er zielte auf die Matthias-Grundschule und auf die Barbara-Grundschule. Der Beigeordnete Ulrich Holkenbrink sei zwar Schulträger (für die Stadt), nicht aber pädagogischer Leiter der Schulen. Folglich könne dieser auf deren Anträge zwar reagieren, sollte aber keinen Einfluss nehmen, ob Anträge zur Ganztagsbetreuung gestellt werden oder nicht.Der Bedarf ist groß

Die Schulleiterinnen, Christina Steinmetz (Matthias-Grundschule) und Nicole Reh (Barbara-Grundschule), sprachen von einem großen Bedarf. Beide Grundschulen hätten Anträge gestellt. Nach Überprüfung - unabhängig vom Schulentwicklungskonzept 2010, das nicht abgewartet werden dürfe, - sollen beide Schulen als Ganztagsschulen eingerichtet werden. Ohne Schulentwicklungskonzept deshalb, weil dieses auch 2008 nicht vorliegen werde, prognostizierte Sven Teuber (SPD). Den Verantwortlichen warf er "jahrelange Versäumnisse" vor. Ungewöhnlich die Lanze, die Ortsteilchef Schulz (SPD) für Ulrich Holkenbrink (CDU) brach: Auch dessen Vorgänger hätten "ihre Hausaufgaben nicht gemacht, obwohl die nicht in der falschen Partei waren". Raimund Scholzen (SPD) malte das Schreckensszenario "Schulschließungen" aufgrund des demografischen Wandels. Daraufhin Gilbert Felten (CDU): Es ginge auch ohne diese "unnötige Schärfe". Felten weiter: "Schulschließungen wird es nicht geben." Auch mit anderen Themen setzte sich der Rat auseinander: 32 960 Euro kann er aus dem Budget 2008 verausgaben. 25 190 Euro könnten in den Bau eines Jugendtreffs gesteckt werden. Mit 2500 Euro bedacht wurde die Spatzennest-Kindertagesstätte für einen "klimafreundlichen Erlebnisspielraum", 5000 Euro gehen an die Medard-Schule für einen Spielplatz.Ärger gab es zum (von der Tagesordnung abgesetzten) Mittelfristigen Investitionsprogramm (MIP). Ohne einen Vertreter der Stadt gebe es weder Beratung noch Abstimmung dazu.

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