Haussegen hängt nicht mehr schief

Die Bauabteilung des Bistums Trier warf der Kirchengemeinde St. Clemens in Trier -Ruwer vor, ohne Genehmigung mit Innenmalereien begonnen zu haben und verhängte einen Baustopp. Der Diözesanverwaltungsrat entschied jetzt: Es darf weiter gemalt werden.

 Der Haussegen hing in der Pfarrkirche St. Clemens in Trier-Ruwer einige Zeit schief. Das Bistum warf der Pfarrgemeinde vor, eigenmächtig mit Innenausmalungen begonnen zu haben und verhängte einen Baustopp. Jetzt darf weiter gemalt werden. „Alles ein Missverständnis“, verlautet es aus dem Bistum. TV-Foto: Katja Krämer

Der Haussegen hing in der Pfarrkirche St. Clemens in Trier-Ruwer einige Zeit schief. Das Bistum warf der Pfarrgemeinde vor, eigenmächtig mit Innenausmalungen begonnen zu haben und verhängte einen Baustopp. Jetzt darf weiter gemalt werden. „Alles ein Missverständnis“, verlautet es aus dem Bistum. TV-Foto: Katja Krämer

Trier-Ruwer. (kat) Darin waren sich alle einig: eine statische Sanierung des Gotteshauses in Trier- Ruwer war notwendig. Putz kam von oben, Mängel an der Dachkonstruktion wurden festgestellt. Die Kirchengemeinde hielt den vorgeschriebenen Weg ein, stellte einen Antrag bei der Bauabteilung des Bistums und erhielt die Genehmigung zur Gewölbesanierung. Heißt: 60 Prozent der Kosten werden vom Bistum bezuschusst.Kirchenmaler legte Entwürfe vor

Die Kirche wurde komplett eingerüstet und Handwerker legten mit den Substanz erhaltenden Arbeiten los. Stimmen wurden laut, die in dem bestehenden Gerüst die Gelegenheit sahen, auch die Ausmalungen aus den 70er Jahren zeitgemäß zu ergänzen. "Ein Kirchenmaler hat Entwürfe vorgelegt, die in der Pfarrei begeistert aufgenommen wurden", sagt Rainer Justen, Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Trier-Ruwer/Mertesdorf. Der Haken: Die Gemeinde steht finanziell nicht gerade rosig da. Das Bistum übernimmt im Fall von Innenausmalungen die vorbereitenden Maßnahmen und Säuberungsarbeiten. Alles weitere ist Pfarrgemeindesache. Eine Spendenaktion sollte die Verschönerung der Kirche möglich machen. "Im Januar hatten wir das Geld für die Ausmalungen zusammen", erzählt der Geistliche. Erst mit den gesicherten finanziellen Mitteln im Rücken sollte der Antrag gestellt werden. Weiter sei festgestellt worden, dass erheblich mehr Risse als der Architekt ursprünglich angenommen hatte beseitigt werden mussten. Die Folge: Mehrarbeit mit Mehrkosten. Anfang des Jahres machte sich ein Regionalingenieur des Bistums auf zur St. Clemens Kirche. "Er stellte fest, dass dort Dinge stattfanden, von denen wir nichts wussten", sagt Ernst Mettlach, Pressesprecher des Bistums. "Die Arbeiten, die nicht genehmigt waren, wurden gestoppt", verlautet es aus der bischöflichen Pressestelle. Pfarrer Justen hat eine Erklärung für das aus Sicht des Bistums scheinbar eigenmächtige Handeln der Pfarrgemeinde: "Mehrere teils unglückliche Faktoren sind zusammengetroffen", sagt der Geistliche. Ausgangslage sei gewesen, dass der Antrag zur Genehmigung der ergänzenden Ausmalungen gemeinsam mit dem "Mehrkostenantrag" gestellt werden sollte. "Der Architekt hat sehr lange gebraucht, um der Kirchengemeinde mitzuteilen, wie hoch die Mehrkosten für die statische Sanierung sind", erklärt Justen. Zum Einen habe sich aus diesem Grund die Antragstellung verzögert. Justen: "Und wir mussten das Ergebnis der Spendenaktion abwarten." Unglückselig sei hinzu gekommen, dass der Ingenieur die frischen Pinselstriche in der Kirche als bereits begonnene Malerei wertete. "Es war eine so genannte Musterachse. Ein Entwurf, mehr nicht", sagt der Pfarrer. "Zudem waren alle zuständigen Ämter über die Pläne informiert", betont der Geistliche. Nur der Antrag habe gefehlt. Letzte Woche tagte der Diözesanverwaltungsrat: "Der Rat hat entschieden, dass die Arbeiten aufgenommen werden können", berichtet Ernst Mettlach. Missverständnisse zwischen der Bauabteilung des Bistums und der Pfarrgemeinde hätten zu dem Baustopp geführt.

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