Heiligkreuz auf 108 Seiten

HEILIGKREUZ. Ein Jahr Arbeit liegt hinter den Heiligkreuzer Bürgern. In drei Gruppen haben sie das Bürgergutachten für ihren Stadtteil zusammengestellt. Auf 108 Seiten liegen nun die Analysen und Verbesserungsvorschläge vor. Oberbürgermeister Helmut Schröer hat sie in der Deutschen Richterakademie entgegen genommen.

Dass sich die Menschen in Heiligkreuz wohl fühlen, daran gibt es keinen Zweifel. Trotzdem sehen die beteiligten Arbeitsgruppen einigen Handlungsbedarf. "Sie können erwarten, dass wir uns intensiv mit dem Bürgergutachten beschäftigen und uns bemühen, einiges davon umzusetzen", versichert OB Schröer. Begona Hermann von der Lokalen Agenda 21, die den Beteiligungsprozess im Trierer Stadtteil begleitet hat, lobt die Zusammenarbeit. "In Heiligkreuz leben Realisten, keine Fantasten. Das Bürgergutachten liefert der Verwaltung für die weitere Arbeit gute Vorschläge."Neue Radwege gewünscht

Edward Koll hat die Ergebnisse der Gruppe Mobilität vorgestellt. Es geht darum, neue Rad- und Fußwege zu schaffen und vorhandene zu sanieren. Auch soll der Verkehr auf den Hauptverkehrsstraßen entlastet und die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer gewährleistet werden. Weitere Themen: Verkehrsberuhigung und Straßensanierung im Ortskern sowie die Anbindung des Stadtteils an den ÖPNV. Für die untersuchten Punkte hat die Gruppe Maßnahmenkataloge entwickelt: Heiligkreuz soll ein lebendiger Stadtteil mit guter Infrastruktur in Nähe der Innenstadt bleiben. Die Bestandsanalyse der Gruppe Arbeiten / Wohnen / Gewerbe - vorgestellt von Theodor Wolber - zeigt, dass Heiligkreuz ein "grüner" Stadtteil mit leicht erreichbaren Sportanlagen und erfahrbarer Geschichte ist. Für den Grüngürtel wünschen sich die Bürger, dass Flächennutzungspläne erstellt werden. Sie sollen die Grenzen der Bebauung sichern. Außerdem sollen Wege ausgebaut werden. Das Gutachten fordert, dass landwirtschaftliche Flächen weiterhin genutzt oder in öffentliche Grünzonen überführt werden.Probleme mit Einkaufszentrum

Das Gewerbegebiet an der Wisportstraße und das Einkaufszentrum in der Tessenowstraße bezeichnet das Gutachten als unattraktiv. Sowohl Gewerbegebiet als auch Einkaufszentrum wurden in den 60-er Jahren gebaut. Die Bürger befinden, beide müssten dringend erneuert werden,. Die Einrichtungen böten aber auch großes Entwicklungspotential. Die Umgebung im Stadtteil soll kundenfreundlicher werden. Baulücken sollen sinnvoll bebaut und außerdem neue Betriebe oder Einrichtungen angesiedelt werden. Die AG Gemeinwesen und Nachbarschaft hat sich mit dem Leben von Kindern, Familien, Jugendlichen und Senioren in Heiligkreuz beschäftigt. Über die Ergebnisse referierten Eva-Maria Jeibmann und Astrid Schon-Schneider. Der Kinderstadtplan der Mobilen Spielaktion und die Ergebnisse des Projektes "Mobiles Kinderbüro" flossen in die Arbeit der Gruppe mit ein.Mängel bei allen Spielplätze

Verbesserungen sind laut Bürgergutachten bei allen Spielplätzen im Stadtteil nötig. Für den Schulhof und das Gebäude der Grundschule in der Rotbachstraße seien dringend eine Sanierung und ein kindgerechter Ausbau erforderlich. Einrichtungen für Jugendliche fehlten völlig. Die AG-Mitarbeiter haben Gespräche mit Vertretern des Jugendvereins Mariahof geführt. Dort wurde vor einem Jahr offiziell ein Jugendtreff eröffnet. Für Heiligkreuz fordern die Bürger eine ähnliche Einrichtung - Vereine, Schulen, Kirchengemeinden und die Stadt sollen Hand in Hand arbeiten. Um die Lebenssituation von Senioren zu verbessern, schlägt das Bürgergutachten vor, einen Stadtteiltreff und eine Post- und Paketannahmestelle einzurichten. Es regt auch an, ein soziales Netzwerk und barrierefreie Fußwege zu schaffen.

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