Heilkraft fernöstlicher Klangwelten
TRIER. Ungewohnte fernöstliche Klänge und exotisch anmutende Bewegungstherapien stellte der Arzt Harry Iman im Trierer Elisabeth-Krankenhaus vor.
Er Hu,Yang Quin und Gu Zheng - Bezeichnungen für fernöstlicheInstrumente klingen in europäischen Ohren rätselhaft. Mit derchinesischen Geige, dem chinesischen Hackbrett und einem unsererHarfe ähnlichen Instrument musizierten Michael Sun, Yasmin LiuJoDong und Harry Iman im Foyer des Elisabeth-Krankenhauses. Dass es sich nicht um Unterhaltungsmusik handelt, erklärte Chefarzt Prof. Dr. Bernd Krönig den Zuhörern in seiner Begrüßung. "Wir werden mit etwas vertraut werden, was vielen noch sehr entfernt ist. Es handelt sich um eine ganz besondere Form der Behandlung und Therapie."
Die Resonanz der Musik wirkt auf Wasser
Chinesische Heilmusik ist es, die der Arzt für Allgemeinmedizin und Akupunktur Harry Iman den Gästen vorstellte. In seinen einleitenden Worten begründete er, weshalb in der chinesischen Medizin die Musik eine so wichtige Rolle spielt. Es sei nachweisbar, dass die Resonanz der Musik auf Wasser wirke. Wenn Wasser auf Musik reagiere, müsse auch der Mensch ragieren, der zu 80 Prozent daraus besteht.
Iman referierte weiter über die Entstehung des Grundtones der indischen Musik, der genau dem Cis in der westlichen Musik entspricht. Die verblüfften Zuhörer erfuhren eine Menge Wissenswertes über die Zusammenhänge von Musik und Frequenzen. "Wir hören nicht nur mit dem Ohr, wir hören mit dem ganzen Körper", lautete das Fazit des Arztes.
Von der beruhigenden Wirkung der chinesischen Heilmusik konnten sich die Zuhörer im musikalischen Teil des Abends überzeugen. Na Mo A Mi To Fua - "Für inneres Licht und unendliches Leben" oder Om Ma Ni Pe Me Hung - "Mitgefühl für alle Lebewesen", das waren nur zwei der Lieder, die Harry Iman und seine beiden Musiker spielten. Beruhigende Klänge, deren Wirkung sich niemand der Gäste im Foyer entziehen konnte. Klaus Erfurt, der den Abend moderierte, zitierte aus Goethes Betrachtungen über die Farbenlehre und stellte dabei den Zusammenhang zwischen Farben und Klängen dar. Ein Ansatz, der auch in der chinesischen Heilmusik verfolgt wird, wo jede Tonfrequenz eine Entsprechung in einer Farbe hat.
Im engen Zusammenhang mit dieser Musik steht auch Qi Gong, eine asiatische Bewegungsform, die eine bedeutende Rolle in der traditionellen chinesischen Medizin spielt. Alois Anselment, selbst durch jahrelange Krankheit an diese Form der Therapie gelangt, präsentierte eindrucksvoll die meditativen Bewegungen.
Bevor sich die Gäste und Interpreten des Abends zu einem abschließenden Glas Wein trafen, demonstrierte Harry Iman seinen Umgang mit dem Schwert.
Ganz anders als bei uns, wo man das Schwert meist in waffenklirrenden Zweikämpfen sieht, demonstrierte der Arzt damit Konzentration, Weichheit und große Ruhe.