"Heimspiel" als Ehrensache

TRIER. "Heimspiel" für Shirley Winter: Am Freitag, 3. November, tritt die bundesweit erfolgreiche Sängerin und Entertainerin bei der Stadtwerke-Benefiz-Gala in der Europahalle auf. In ihrer Heimatregion ist sie auch unter ihrem bürgerlichen Namen Dorothe Kirsch bekannt.

"Ich bin chronisch gut gelaunt", sagt Dorothe Kirsch. Sie hat auch allen Grund dazu: "Ich habe einen Traumberuf, eine tolle Familie, bin gesund." Selbst der Bandscheibenvorfall, der sie kürzlich unters Operationsmesser zwang, fällt bei so viel Optimismus kaum ins Gewicht. "Auf der Bühne merkt man mir das nicht an." Gut 80 Konzerte pro Jahr gibt das Stimmtalent (Bandbreite: Zarah Leander bis Shakira), dieses aber fast ausschließlich in der großen weiten Welt. Mit Kollegen wie Roberto Blanco, auf Bällen und Firmen-Galas, auf Kreuzfahrtschiffen. Meistens begleitet von ihrer Stammband "Jolly Jokers" aus Düsseldorf. "Ich komme ganz schön weit rum und lege jedes Jahr 50 000 Kilometer mit dem Auto zurück." Übermorgen, Freitag, hat die in Biewer wohnende Profi-Sängerin eine ganz kurze Anreise. Mit der Bigband "Art of Music" tritt sie bei der Stadtwerke-Benefiz-Gala in der Europahalle auf. Von Marlene Dietrich bis Shakira alles drauf

"Ehrensache, da mitzumachen", denn der Erlös geht an die Arbeitsgemeinschaft für Trierer Kinder: "Ich hatte eine glückliche Kindheit und möchte etwas für Kinder tun, denen es nicht so gut geht." Zum Gesang musste das glückliche Kind aus Mehring ("Ich habe sechs Brüder, nur einer davon jünger als ich. Mit ging es saugut") regelrecht "geschubst" werden. Pastor Albert Feld erkannte das große Potenzial und ließ die achtjährige Dorothe Frick bei Gottesdiensten an Weihnachten und am Weißen Sonntag die Solostimme singen. Engagements in den Trierer Showbands Alb Hardy und Atlantis brachten später die Erkenntnis: "Singen ist mein Traumberuf." Einziger Haken: Mit dem Künstlernamen ("Den hat mir Michael Kiessling für ein Schallplattenprojekt verpasst") tat sie sich anfangs schwer: "Ich komme vom Moseldorf und wirbele in Hamburg als Shirley Winter über die Bühne. Daran musste ich mich erst gewöhnen." Doch Miss Winter machte mit Professionalität und ungekünstelter Herzlichkeit Furore. Den Beruf als Zahntechnikerin hängte die aufstrebende Entertainerin nach zehn Jahren an den Nagel, "weil ich mich auf die Musik konzentrieren wollte". Längst gilt sie in der Branche als pflegeleichte "Allzweckwaffe" mit Gute-Laune-Garantie, die mit jeder Profi-Band, die vom Blatt spielt, ohne Proben auftreten kann. Und das überall: "Von der Party im Wohnzimmer bis zur Hauptbühne beim Bundespresseball in Berlin - das hab ich alles schon gemacht." Nur in heimatlichen Gefilden hat die Sängerin, die seit 1993 "sehr glücklich" mit dem Biewerer Martin Kirsch verheiratet ist, noch gar nicht so richtig zeigen können, was sie alles draufhat. Zum Beispiel das Programm "Es liegt was in der Luft - Musik!", bei dem sie, vom Pianisten Eddy Teger (Köln) begleitet, den Grandes Dames Knef, Piaf, Dietrich und Alexandra huldigt. "Diese Show würden wir gerne auch mal in Trier präsentieren." Ticktes für die Benefiz-Gala, an der auch das Polizeiorchester Rheinland-Pfalz mitwirkt, sind erhältlich bei den Stadtwerken, Jacobi (Fleischstraße) und an der Abendkasse. Beginn: 19 Uhr.

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