Helfende Hand reicht bis Ägypten

TRIER. Kindern in Ägypten zu helfen, ist ein großes Anliegen der Triererin Erika Müller. Sie ist die zweite Vorsitzende des Vereins "Die kleine Pyramide".

 Erika Müller organisierte kurz vor Weihnachten das dritte Benefizkonzert zu Gunsten des Vereins "Die kleine Pyramide". Foto: Anke Pipke

Erika Müller organisierte kurz vor Weihnachten das dritte Benefizkonzert zu Gunsten des Vereins "Die kleine Pyramide". Foto: Anke Pipke

"Die Kleinen lagen mir schon immer am Herzen", sagt Erika Müller und fasst damit ihr jahrelanges Wirken für benachteiligte Kinder zusammen. Seit vier Jahren ist die heute 67-jährige Triererin Mitglied im Verein "Die kleine Pyramide", in diesem Jahr wurde sie zur zweiten Vorsitzenden gewählt. "Ich kam über meinen Mann zur Pyramide", erzählt sie. "Er unterstützt über diesen Weg ein Patenkind in Ägypten." Daraufhin habe sich Müller einmal zum Geburtstag statt Geschenken Spenden für den Verein gewünscht. Das war der Anfang einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Denn Erika Müller animiert andere zum Spenden, während sie auch selbst viel Freizeit für die ehrenamtliche Arbeit opfert. In den vergangenen drei Jahren organisierte sie jeweils ein Benefiz-Konzert mit namhaften Künstlern. Erst vor wenigen Tagen begrüßte sie rund 650 Gäste in der Europahalle. Zum ersten Mal traten zum Teil international etablierte Sänger und Musiker auf. Der Erlös aus diesem Konzert ging zu 100 Prozent auf das Konto der "kleinen Pyramide". Allein bei den beiden vorangegangenen und von ihr initiierten Konzerten kamen 7950 Euro zusammen. Erst im November überzeugte sich die Triererin zum wiederholten Male davon, dass das Geld in Ägypten ankommt und wo dort noch Handlungsbedarf besteht. "Ich habe Kinder gesehen, die auf dem Lehmboden schliefen", erinnert sich Müller.Kegeln und Karneval

"In Trier habe ich dann eine Sponsorin gefunden, die Matratzen spendete." Ebenso habe sie ein ägyptischer Junge beeindruckt, der mit Krücken einen Kilometer weit zur Arbeit ging. Als sie das gesehen hatte, habe sie sich spontan dafür eingesetzt, dass er einen motorisierten Untersatz bekam. Potenzielle Gönner kennt Erika Müller genug. Denn seit 20 Jahren betreibt die Immobilienmaklerin in Trier ein eigenes Büro. Sie kennt sich im Trierer Geschäftsleben aus und pflegt somit entsprechende Kontakte. "Aber ich möchte betonen, dass ich keine Vorteile für mich selbst aus meiner Vereinsarbeit ziehe", beteuert sie. Im Gegenteil: Ohne die Hilfe ihrer Schwiegertochter im Laden könne sie die Organisation der Benefiz-Konzerte nicht stemmen. Und ihr Mann Horst steht auch voll hinter ihr. Ihr soziales Engagement hat Mutter Müller auch an ihre beiden inzwischen erwachsenen Söhne aus erster Ehe weitergegeben. "Der eine arbeitet im Krankenhaus, der andere ist im ,Haus am Wehrborn' beschäftigt", sagt sie stolz. Sie interessiert sich jedoch kaum für die Vereinsarbeit. "Sie haben mit ihren eigenen Kindern genug Beschäftigung." Wenn Erika Müller mal nicht über Arbeit und Ehrenamt nachdenkt, verbringt sie manche Abende zusammen mit ihren Kegelfreunden vom KC Trier-Süd. Seit 17 Jahren ist sie dort Mitglied. "Ich kann einfach nicht ruhig Zuhause sitzen bleiben" - auch nicht zur Karnevalszeit. "1986 war ich mit meinem Mann Horst Stadtprinzenpaar", erzählt Müller. "Und in den vorangegangenen 15 Jahren habe ich in der Bütt der KG Onner Ons gestanden." Dafür habe sie den Spaßvogel-Orden erhalten. Bleibt nur zu hoffen, dass ihr auch der Spaß am Ehrenamt im nächsten Jahr erhalten bleibt.

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