Herausforderung im Süden

EHRANG. Erst im Jahr 1999 gegründet, entwickelt das Jugendorchester Da Capo ein erfrischendes Selbstbewusstsein. Durch Jahreskonzerte und etliche Auftritte bekannt, fahren die Nachwuchsmusiker zum achten Internationalen Blasorchesterwettbewerb "Flicorno d‘Oro" nach Riva del Garda.

Die Aufregung ist schon groß. Zumindest bei Ursula Orth, Vorsitzende des Orchesters "Da Capo 1999". Ziemlich nervös sei sie, verrät die Tenorsaxophonistin. Denn vom 19. bis 23. März wird sie zusammen mit 40 weiteren Musikern unter der Leitung von Hans-Karl Daus mit einem Bus und vielen Instrumenten in den Süden fahren. Nach Riva am Gardasee, wo sie sich dem internationalen Vergleich stellen werden. Dort werden sie ihre Heimatstadt Trier und als einziges teilnehmendes Orchester aus Rheinland-Pfalz die Region präsentieren. Und zwar nicht nur musikalisch. Denn dem Wettbewerb geht ein Festzug durch Riva voraus. Da das Orchester noch keine eigenen Uniformen besitzt, werden die Instrumentalisten die Landesfahne in gleich aussehenden T-Shirts schwenken - darauf das Porta-Nigra-Logo, mit dem sie Neugier an der Stadt Trier wecken wollen. Proben laufen auf Hochtouren

"Es wird wohl schwierig für uns werden, unter den Preisträgern zu sein", spielt Orth auf die starke Konkurrenz an, die dem reinen Laienorchester Da Capo gegenüber steht. Doch den Jungmusikern ist ohnehin das sportliche Dabeisein wichtiger - schließlich war es schon eine Überraschung, dass Da Capo überhaupt bei dem internationalen Wettkampf mit dabei sein darf. Derzeit laufen die Proben auf Hochtouren, ein Probenwochenende Ende Februar sollte den letzten Schliff bringen. Mit rund 90 musizierenden Jugendlichen im Durchschnittsalter von 17 Jahren ist das Orchester Da Capo eines der größten im Stadtgebiet. Was einerseits positiv ist, bedeutet für das Orchester andererseits ein Problem. Denn das Gros der Musiker, die in Riva Wettbewerbserfahrungen sammeln möchten, sind Schüler, Auszubildende oder Studenten. Da der Verein in seiner jungen Geschichte erst wenig Rücklagen bilden konnte, kommt auf jeden Teilnehmer ein Betrag von 120 Euro für Unterkunft und Verpflegung zu. "Das krieg' ich schon irgendwie zusammen", meint der 19-Jährige Posaunist Matthias Paul, der als Koch-Azubi aber keine großen Sprünge machen kann. An seinen reparaturbedürftigen Roller darf er dabei aber nicht denken... Aber die Vorfreude ist groß. "Egal, welcher Platz, nur nicht der letzte", meint die 18-Jährige Klarinettenspielerin Sarah Jacobs.

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