Herzkrank oder kerngesund?

Herzchirurgie, Risikofaktoren und Rehabilitation: Diese und andere Themen standen auf dem Programm des 46. Trierer Arzt-Patienten-Seminars zum Thema "Koronare Herzkrankheit und Herzinsuffizienz" in der IHK. Rund 300 Menschen hörten sich die Experten-Vorträge an.

 Links: Die Experten-Vorträge stoßen auf großes Interesse bei den Zuhörern. Rechts: Herzerkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. TV-Foto: Dorothee Quaré/TV-Grafik Birgit Keiser

Links: Die Experten-Vorträge stoßen auf großes Interesse bei den Zuhörern. Rechts: Herzerkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. TV-Foto: Dorothee Quaré/TV-Grafik Birgit Keiser

Trier. Franz S., 54 Jahre alt, leicht übergewichtig, etwas erhöhter Blutdruck, wird vom Arzt als "kerngesund" aus der Praxis entlassen. 14 Tage später erleidet er einen Herzinfarkt. "Wie konnte das passieren?", fragt Dr. Herbert Dasch, Kardiologe aus Wittlich. Er stellt fest: "Zwei Drittel aller Herzinfarkte haben vorher keine Symptome wie beispielsweise erkennbare Gefäßveränderungen verursacht."

Akute Anzeichen seien etwa heftige Schmerzen im Brustbereich, Schweißausbrüche und Übelkeit. Da mehr als jeder dritte Patient bereits auf dem Weg ins Krankenhaus sterbe, sei eine rasche Behandlung wesentlich. Beim 46. Trierer Arzt-Patien-Seminar in der Industrie- und Handelskammer (IHK) stand das Thema "Koronare Herzkrankheit und Herzinsuffizienz" auf dem Programm. Veranstaltet wurde es von der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz zusammen mit der Trierer Bezirksärztekammer, der Landesapothekerkammer, dem Haus der Gesundheit Trier sowie dem Verein für Herzsport und Bewegungstherapie Trier. Referenten wie Dr. Stefan Maier, Dr. Karl Eugen Hauptmann und Dr. Henning Lausberg aus Trier sowie Dr. Michael Keck aus Bad Münster am Stein-Ebernburg sprachen über Risikofaktoren, Herzkatheter, Herzchirurgie und Rehabilitation.

Sowohl bei koronarer Herzkrankheit als auch bei Herzinsuffizienz sei die Prävention sehr wichtig, betont Veranstaltungsleiter Prof. Dr. Bernd Krönig. "Bei den Risikofaktoren steht das Rauchen an erster Stelle, es verursacht Arteriosklerose und begünstigt Gerinnsel." Weitere Risikofaktoren seien Bluthochdruck, Diabetes und ein hoher Cholesterinwert. "Ich empfehle eine mediterrane Ernährung", sagt der Internist und Vorsitzende vom "Haus der Gesundheit": "Viel Obst und Gemüse, wenig Fleisch." Hinzu komme die Bewegung; leider folgten nur 20 Prozent der Patienten der ärztlichen Empfehlung, an einer Herzsportgruppe teilzunehmen. "Vor allem jüngere Patienten werden schnell aus dem Krankenhaus entlassen und sehen keinen Anlass, ihr schädliches Verhalten zu ändern."

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