Ernzen. (kf) Wie sehen glückliche Teilnehmer einer Familien-Rallye in der Teufelsschlucht aus? Das erste Team ist mit steinzeitlicher Gesichtsbemalung und einem Wurzel-Krokodil im Schlepptau zum Stamm der Teufelskrallen geworden. Die mit einem Kopfschmuck aus Buchenlaub getarnten Krallenjäger konnten gleich zwei Ungeheuer mit Wuschelköpfen aus Wurmfarn und Engelwurzblüten einfangen. Das dritte Team hat sich die grünen Zweige auch um die Fußfesseln gelegt und bringt sein bärtiges Untier aus morschem Holz als Stamm der Meeresungeheuer zurück zum Ausgangspunkt an der Naturerkundungsstation.

Drei Familien aus dem Kreis Trier-Saarburg sind zum ersten Mal hier. Welcher Schatz mit der eindrucksvollen Felsenlandschaft im deutsch-luxemburgischen Naturpark vor ihrer Haustür liegt, haben sie erst durch das Ferienspaßangebot des TV erfahren. Nach einer kurzen Einführung durch Sascha Stötzel von der Naturerkundungsstation und der zweieinhalbstündigen Meeresbodenwanderung wissen nun alle 30 Teilnehmer, wie die 28 Meter tiefe Teufelsschlucht gegen Ende der letzten Eiszeit entstanden ist. Zu den Aufgaben der Familien-Rallye gehörte neben der Bildung eines Stammes und dem Basteln eines Meeresungeheuers auch die Beantwortung geologischer und botanischer Fragen. "Mir haben die Waben-Verwitterungen in den Felsen besonders gut gefallen", sagt Daniel vom Stamm der Teufelskrallen. Kein Problem war das Identifizieren der Baumarten von der Fichte über die Stechpalme bis zur Eiche. Und um das gelb-grüne Leuchten des für die dunklen Höhlen und Nischen im Luxemburger Sandstein charakteristischen Leuchtmooses noch einmal zu sehen, würden Angelina und Annika sicher wiederkommen. Zur Belohnung gab es "Teufelskrallen". Die fossilen Muschelschalen sind ein Beleg dafür, dass sich hier vor etwa 200 Millionen Jahren ein flaches Meer erstreckte. Die Teilnehmer werden die Teufelskrallen an einen erlebnisreichen Nachmittag mit Stammesschlachtruf erinnern, ob "Hejo" mit dreimal in die Hände klatschen, "Huga-huga" oder "Kralle-ahu".