Hier kracht es in Trier am häufigsten

TRIER. Martinsufer, Georg-Schmitt-Platz, Römerbrücke – hier hat es im Jahr 2006 am häufigsten gekracht (der TV berichtete). Die Trierer Unfallkommission plant mehrere Maßnahmen, diese so genannten Unfallhäufungsstellen zu entschärfen.

"Innenspiegel, Außenspiegel, umdrehen - das hat man irgendwann mal in der Fahrschule gelernt", sagt Karl-Peter Jochem von der Polizeiinspektion Trier. Das heißt, der Autofahrer sichert sich ab, bevor er die Spur wechselt. Doch gerade das scheint ein Problem zu sein. "Der fehlerhafte Fahrstreifenwechsel ist eine Hauptunfallursache", berichtet Jochem. Nicht zu blinken, spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Wie häufig dadurch Unfälle passieren, ist für Trier nicht in Zahlen erhoben. Aber erst vor wenigen Tagen hat der ADAC eine Studie veröffentlicht, derzufolge nur ein Drittel der Autofahrer vorschriftsmäßig blinke (der TV berichtete). Immer wieder führe dieses Fehlverhalten zu Unfällen.Plastik-Markierungen sind schon in Auftrag

Die Zahl der Verkehrsunfälle ist 2006 leicht gestiegen. "Blickt man auf die vergangenen Jahre, so sind die Zahlen kontinuierlich rückläufig, und der Anstieg ist in diesem Jahr unauffällig", sagt Jochem. Die Polizeiinspektion Trier meldet 3700 Unfälle (2005: 3687) für ihren Dienstbezirk, der über das Trierer Stadtgebiet hinausreicht. Für die Stadt sind 3280 Unfälle registriert, 429 mit verunglückten Personen. Zahlen vom Vorjahr liegen nicht vor. In dieser Statistik nicht enthalten sind die Stadtteile Biewer, Ehrang, Quint, Pfalzel, Eitelsbach und Ruwer. Diese werden von der Polizeiinspektion Schweich erfasst. 358 Unfälle haben sich in diesen Stadtteilen ereignet, davon 51 mit verletzten Personen. Eine Fußgängerin kam ums Leben. An einigen Kreuzungen und auf manchen Straßen kracht es besonders häufig. Spitzenreiter ist erneut die Kreuzung Martinsufer/Ausoniusstraße mit 37 Unfällen - vorwiegend bei Fahrspurwechsel. Um Unfallschwerpunkte zu entschärfen, darum bemüht sich in Trier die Unfallkommission. Einmal im Jahr besichtigt die Runde aus Experten von Polizei, Straßenverkehrs- und Tiefbauamt sowie vom Landesbetrieb Mobilität Orte, an denen es mindestens zehnmal aus demselben Grund gekracht hat. Dann nämlich spricht die Kommission von einer "Unfallhäufungsstelle". Anschließend beraten die Experten, mit welchen Maßnahmen sich Unfälle an diesen Orten verringern lassen. Am Martinsufer wird sich für die Autofahrer etwas ändern, die von der Kaiser-Wilhelm-Brücke kommen. Auf diesem Abschnitt werden so genannte "Maybachschwellen" auf der Straße angebracht. Das sind Fahrbahnmarkierungen aus Plastik wie jene auf der Bitburger Straße. "Die sind schon in Auftrag gegeben", sagt Curt Rüdiger Stodulka, Leiter des Trierer Straßenverkehrsamts. In der Ausoniusstraße werden zusätzlich reflektierende Markierungsknöpfe auf der Straße angebracht. Die Experten hoffen, dass die Autofahrer durch die optische Trennung besser die Spur halten. Maybachschwellen sind ebenfalls an der Gabelung Konrad-Adenauer-Brücke/Im Speyer geplant. Ein weiterer Unfallschwerpunkt ist der Verteilerkreis. Der Verkehr von der Parkstraße wird künftig nur noch einspurig statt jetzt zweispurig in den Kreisverkehr einfahren können. Schwierig ist es für Autofahrer, von der Hornstraße in die Kölner Straße zu fahren - besonders bei viel Verkehr. Hier werden die Autofahrer künftig leicht in das Martinerfeld geführt, erst dann werden sie in die Kölner Straße abbiegen können. "Der Platz ist eng, aber er reicht", stellt Stodulka fest. Durch den Schlenker werde die Geschwindigkeit gedrosselt. Außerdem sei das Martinerfeld besser einsehbar. Kennen Sie weitere Unfall-Schwerpunkte in der Stadt? Schreiben Sie uns. Ihre Zuschrift sollte maximal 30 Zeilen à 30 Anschläge lang sein und bis heute, 14 Uhr, vorliegen. Bitte vermerken Sie dabei Ihren Namen und Wohnort. Fax: 0651/7199439; E-Mail: echo@volksfreund.de.

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